Kreis Germersheim Kreis Germersheim: Alle halbe Stunde eine Bahn auf dem Weg

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Die offene Drohung, die Albtalverkehrsgesellschaft mit der Stadtbahn bei der nächsten Ausschreibung der Bahnverbindungen nicht mehr zu berücksichtigen, schickte Martin Brandl am Montag in Richtung Karlsruhe. Der CDU-Fraktionssprecher begründete in der Kreistagssitzung eine gemeinsame Resolution von CDU, Grünen und FWG, mit der der AVG quasi ein Ultimatum gestellt wurde. Die Resolution wurde ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung angenommen.

Wie berichtet, hält die Kritik am Stadtbahnbetrieb seit Jahren an, Verspätungen und Zugausfälle gehören sozusagen zum „Normalbetrieb“. Ganz aktuell berichtete Brandl von vielen Ausfällen auf der Strecke Germersheim-Wörth am Sonntag wegen des Schneefalls. Mit Schnee ist zwar im Sommer nicht zu rechnen, allerdings wird dann die Straßenbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe saniert und damit noch mehr zum Nadelöhr als sonst. Gerade wegen dieser Sanierung brauche man schnellstmöglich einen zuverlässigen Halbstundentakt der Bahn, um möglichst viele Pendler ohne Auto über den Rhein zu bringen, sagte Brandl. Mit der Resolution wird deshalb der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Rheinland-Pfalz Süd als Auftraggeber der Stadtbahn aufgefordert, für diesen Halbstundentakt zu sorgen und dabei die rote S-Bahn des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar einzubeziehen.

Landesgrenze dazwischen

Die Forderung nach dem Halbstundentakt, so Brandl, sei einerseits vor dem Hintergrund der Brückensanierung zu sehen, andererseits aber auch für die Planung des Rheinland-Pfalz-Taktes 2030 wichtig, die jetzt bereits beginne. „Wenn der Halbstundentakt während der Brückensanierung klappt, kann man ihn ja danach beibehalten“, sagte Brandl. Die Resolution müsse nicht nur an den ZSPNV gehen, sondern auch an den baden-württembergischen Nahverkehrsverband, mahnte Jürgen Nelson (SPD): „Es ist eine Landesgrenze dazwischen“. Sonst sei zu befürchten, dass der rheinland-pfälzische Halbstundentakt an der Grenze in Maximiliansau „im Stau“ ende.

Technologieregion Südpfalz

Der Landkreis Germersheim wird Mitglied im neuen Verein „Technologieregion Südpfalz“. Das hat der Kreistag am Montag mit Mehrheit beschlossen. Technologiefirmen wie ITK, David & Baader und Sero hatten die Vereinsgründung angeregt, um Technologieunternehmen und (Kommunal-)Politik im Dialog zu halten. Ein Ziel des neuen Vereins ist es, eine Außenstelle der Technischen Universität Kaiserslautern nach Germersheim zu holen (wir berichteten). Mit unternehmensnahem Studium soll dem Fachkräftemangel der Technologieunternehmen entgegengewirkt werden. Gegen diese Mitgliedschaft des Kreises im neuen Verein sprach sich Ralf Hünerfauth (AfD) aus, weil sie mit 10.000 Euro Jahresbeitrag verbunden ist. Das könne sich der Kreis in Anbetracht des defizitären Haushaltes und seiner Millionenschulden gar nicht leisten. Er habe nichts gegen Dialog zwischen Politik und Wirtschaft, so Hünerfauth, „aber Dialog ist kostenlos“.

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