Kultur Südpfalz Konzert: Klangreise mit Quadro Nuevo und Cairo Steps

Wie wunderbar leicht und inspirierend eine Reise mit einem fliegenden Teppich sein könnte: Kein Berg wäre zu hoch, kein Fluß zu breit, um in neue Welten zu fliegen, um fremde Städte kennenzulernen. Auf solch eine Reise nach Ägypten begaben sich die Musiker von Quadro Nuevo zusammen mit der Band Cairo Steps am Samstag im Karlsruher Tollhaus.

Zurück kamen die Reisenden mit einem Koffer voll wunderbarer Geschichten, flirrender Melodien und neuen Liedern. Die Stücke sind eine Melange aus der Atmosphäre, die das nordafrikanische Land, seine Sprache, Kultur und seine Musik ausgestrahlt hat, und den abendländischen, musikalischen Wurzeln von Quadro Nuevo. Die Quintessenz dieses Projekts, eine Art Reise-Tagebuch, nahmen Quadro Nuevo und Cairo Steps als CD auf („Flying Carpet“). Die Musiker stiegen ruhig in den Abend ein, näherten sich dem Publikum behutsam. Schnell war zu erkennen, dass Sebastian Müller-Schrobsdorff von Cairo Steps das Ensemble leitete. Er saß am Flügel, gab immer wieder Zeichen für Soli und strukturierte das freie Spiel und die festgelegten Melodienstränge. Zu Cairo Steps gehörte am E-Bass Stefan Hergenröder, der sich immer wieder mit Kontrabassist D. D. Lowka von Quadro Nuevo spielerische Duelle lieferte. Max Klaas bearbeitete mit viel Rhythmus-Gefühl die Trommeln – nicht nur einmal gingen dabei Sticks zu Bruch. Rageed William, in Bagdad geboren, ist ein Meister auf Nay und Duduk, Flöten aus dem arabischen Raum. Ein meisterhafter Erzähler mit seiner Oud und ein unglaublich sympathischer Botschafter für ein Miteinander der Kulturen war Basem Darwisch. Witzige und unterhaltsame Anekdoten hatte auch Mulo Francel von Quadro Nuevo im Gepäck. Mit großer lyrischer Hingabe spielte er dazu Saxofon und Klarinette, ließ das Holz herrlich warm und rund mit feinen Nuancen erklingen. Und was wäre der Weltmusikklang ohne die Harfe von Evelyn Huber oder das Vibrandoneon von Andreas Hinterseher? Wer die Augen schloss und sich von der Musik mitnehmen ließ, war Teil der fantastisch-exotischen Reise, durfte erleben, dass es tatsächlich eine Weltsprache gibt: die Musik.

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