Landau Kommentar zu Uni-Fusion: Start mit Fragezeichen

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Um die Universität Kaiserslautern-Landau zukunftsfähig zu machen, reichen keine neuen Namensschilder. Das Land muss investieren.

Wenn eine Beziehung mit einem Frage- statt mit einem Ausrufezeichen beginnt, dann wird es heikel. Vergangene Woche ist deutlich geworden, dass manche aus dem Umfeld der Uni Kaiserslautern einer Fusion mit Landau so freudig gegenüberstehen wie einem Termin beim Kieferchirurgen. Dennoch will das Land die Verschmelzung. Doch es gibt weit größere Unwägbarkeiten als atmosphärische Störungen. Die Zwangsehe mit Kaiserslautern kann eine Gefahr für den Hochschulstandort Landau bedeuten. Sollten die Südpfälzer eine reine Außenstelle des großen Bruders in der Westpfalz werden, könnte etwa die Ausbildung von Gymnasiallehrern nach Kaiserslautern wandern. Deshalb sollten schon jetzt Beutezugängste ausgeräumt werden. Es ist nicht nur deshalb verwunderlich, dass Präsidentin May-Britt Kallenrode bisher zumindest öffentlich nicht als starke Interessenvertreterin der Universität Koblenz-Landau aufgefallen ist. Es gibt keine deutlichen Aussagen, mit denen die Professorin Wünsche für ihre Universität erklärt hat. Ein Fehler.

Da muss Geld rein

Die Landesregierung hat betont, die beiden Standorte stärken zu wollen. Wer genau hinschaut, könnte aber auf die Idee kommen, dass diese Fusion vor allem als Muskelaufbaupräparat für die Kaiserslauterer Uni dienen soll. Wenn diese mehr Studenten hätte, könnte sie mit anderen großen Technischen Universitäten mithalten. Dass der Mainzer Außenstandort Germersheim nicht in die Fusionspläne eingebunden ist, lässt sich nur mit der starken Lobbyarbeit der Johannes Gutenberg-Universität erklären. Das Fehlen Germersheims ist dennoch unverständlich und zeugt von Kleinmut. Klar ist: Diese Fusion wird keine einfache Angelegenheit. Es braucht einen guten Plan – und darüber sollten vor allem die beiden Unis entscheiden. Klar ist aber auch: Es wird nicht reichen, einfach nur neue Namensschilder zu drucken. Das Land muss ausreichend Geld in die geplante Hochschule pumpen. Nur so hat diese auch eine Zukunft.

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