Kreis Germersheim Kommentar: Lernen durch Bestrafen

Geldbußen für Raser sind keine Abzocke,

sondern Lehrgeld für zu schnelles Fahren.

„Freie Fahrt für freie Bürger“. Nein, das wird kein Diskurs über Freiheit. Aber der deutsche Autofahrer hat immer Recht, kann Autofahren und liebt nun mal Geschwindigkeit. Dabei stören ihn auch keine Schilder mit irgendwelchen Zahlen drauf. Oder doch ein kleiner Diskurs: Für alle, die es nicht wissen, die Zahlen in den roten Kreisen bedeuten Höchst- und nicht Mindestgeschwindigkeit. Und noch ein kleiner Tipp: Wer sich daran hält, kommt trotzdem an, und das meist viel entspannter, es sei denn, er wird von hinten von der Fahrbahn geschoben. Leider geht Erziehung wohl nur über Bestrafung: Kindern nimmt man das Handy weg, Erwachsenen eben das Geld. Und das hat so gar nichts mit Abzocke zu tun, im Gegenteil. Die Gemeinden legen wahrscheinlich sogar drauf, wenn sie den fließenden Verkehr selbst kontrollieren. Klar, bei den Tarifen. Aber wer sich an die Zahlen in den kleinen roten Schildern von oben hält, der muss ja auch gar nichts nichts zahlen. Und jetzt noch ein kleiner Blick über die nahe Grenze: Bei damals 90 erlaubten Stundenkilometern einen Kilometer zu schnell – 75 Euro für ein schlechtes Bild – wie der Geldbeutel des Schreibers dieser Zeilen schmerzlich erfahren musste. Nein, selbst Schuld, auch das ist keine Abzocke, sondern eine Bestrafung, die ich mir bei zukünftigen Frankreichfahrten merken werde.

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