Kreis Germersheim Kommentar: Kämpfer und Weicheier

Das Engagement der Flüchtlingshelfer für den Erhalt der Humanität ist härter und anstrengender, als das Brüllen rechter Parolen.

„Gutmenschen“ – so nennen vermeintlich harte Jungs verächtlich Flüchtlingshelfer wie die drei Frauen in Maximiliansau. Matthias Joa, Vorsitzender der AfD im Kreis Germersheim und Landtagsabgeordneter ist so einer und geht noch einen Schritt weiter. Er wirft Menschen, die Bootsflüchtlinge aufnehmen wollen, auf seiner Facebook-Seite „pure Verkommenheit“ vor. Denn für Joa ist „der Traum der Linksgrünen: unsere Abschaffung. (...) Sie möchten ein Land voller unqualifizierter Islamhöriger, die die Deutschen und ,normalen’ Migranten drangsalieren werden und die Demokratie letztlich abschaffen. (...) Was für bizzare Experimente man einer Bevölkerung antun möchte – einfach nur Wahnsinn. Sie haben keine Moral, kein Gewissen, keine Zuneigung zum Volk (...) Noch wenige Jahre können wir das Schlimmste verhindern – dann ist Ende mit Deutschland als Nation, wir werden vollends zum Siedlungsgebiet.“

Rechter Angstschweiß

Das erinnert an Irrlichter wie Marco Kurz, den Veranstalter der Frauenbündnis-Demos in Kandel, der vor einem angeblich geplanten Bevölkerungsaustausch warnt. Das riecht aber vor allem nach Angstschweiß. Deshalb darf bezweifelt werden, dass Joa für seine Sache so konsequent eintritt wie die Flüchtlingshelfer. Er lässt zwar sein Konterfei bei Bedarf auch vor einen Strand mit landenden Flüchtlingen kopieren. Aber ob er dort hingehen würde, um Leichen einzusammeln? Die Flüchtlingshelfer dagegen treten für die Gestrandeten ein, auch wenn es weh tut. Sie kämpfen um den Erhalt der Humanität. Das ist nichts für Weicheier.

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