Karlsruhe Karlsruhe: Haustiermesse „Tierisch gut“ startet am Samstag

Mehr als 5300 Rassehunde werden auf der diesjährigen Messe erwartet.
Mehr als 5300 Rassehunde werden auf der diesjährigen Messe erwartet. Foto: Sandbiller

Es geht wieder mal tierisch rund in den Hallen der Messe Karlsruhe, wenn am 9. und 10. November die inzwischen neunte „Tierisch gut“, die Messe für Hund, Katze und Aquaristik, ihre Pforten öffnet. Auf einer Ausstellungsfläche von 40.000 Quadratmetern werden rund 280 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten.

Außerdem gibt es Sonderschauflächen, auf denen Tiere präsentiert, Fachforen veranstaltet oder Bewegungsangebote für Hunde vorgestellt werden. Auch für Katzenliebhaber und Besitzer eines Aquariums oder Terrariums gibt es wieder reichlich Angebote. Die Messe Karlsruhe rechnet auch in diesem Jahr mit bis zu 40.000 Besuchern. Die Branche wächst. Seit dem vergangenen Jahr soll sich die Zahl der Katzen und Hunde in deutschen Haushalten nochmals um rund 1,5 auf inzwischen über 25 Millionen erhöht haben. Entsprechend steigt die Nachfrage nach speziellem Futter, Workshops, tierärztlicher Beratung oder Fragen zur Tierhaltung.

Vor allem bei Hunden müsse darauf geachtet werden, dass das Tier auch zu seinem künftigen Besitzer oder Familie passt. „Hunde wurden in den vergangenen Jahrhunderten für spezielle Anforderungen gezüchtet“, sagt Ulrich Reidenbach vom Landesverband Baden-Württemberg für Hundewesen. Es sei unerlässlich, sich vor Anschaffung eines Tieres über dessen Bedürfnisse zu informieren. Wer sich beispielsweise für einen Border Collie entscheidet, müsse wissen, dass dieser Hütehund einen enormen Bewegungsdrang hat. Ein Hunde, der gezüchtet wurde, um Schafe zu hüten, ist nichts für „Bewegungslegastheniker“, wie Reidenbach sagt, denn solch ein Hund müsse täglich bewegt werden.

Mehr Hunde als Katzen

Bisweilen von Außenstehenden belächelte Spiele wie Dog Dancing oder Hunde-Frisbee seien ein guter Ersatz für die ursprünglichen Aufgaben. Wer den Bewegungsdrang eines solchen Hundes nicht befriedigen kann, sollte sich eine andere Rasse aussuchen. Insgesamt gibt es weltweit inzwischen 366 anerkannte Rassen, viele davon sind auf der „Tierisch gut“ vertreten. Allein bei der 75. Internationalen und 8. Nationalen Rassehundeausstellung im Rahmen der Messe werden mehr als 5300 Rassehunde erwartet. Eine ähnlich hohe Anzahl an Besucherhunden wird wohl auch in diesem Jahr hinzukommen. Wobei zu beachten ist, dass nur Hunde auf das Gelände gelassen werden, deren Halter einen gültigen Impfausweis vorlegen. Vor allem auf die Impfung gegen Tollwut wird Wert gelegt. Außerdem müssen Besucherhunde stets angeleint sein.

Nicht ganz so zahlreich vertreten sind in diesem Jahr die Katzen − „nur“ 300 Rassekatzen wird es wohl zu sehen geben, denn die World Show, die am zurückliegenden Wochenende in Freiburg veranstaltet wurde, lag zeitlich zu dicht am Karlsruher Termin. Trotzdem wird es auch in Karlsruhe seltene Katzenarten zu sehen geben und auch für Katzenliebhaber gibt es spezielle Informationen zum Futterangebot und rund um das Thema Tierarzt. Der dritte große Bereich der Messe ist dem Themenfeld Aquaristik und Terraristik gewidmet, rund 100 verschiedene Arten von Fischen und Wirbellosen gibt es zu sehen.

Aquarien-Workshop für Kinder

Als ganz besonderes Schmankerl wird für Kinder zwischen sechs und elf Jahren ein Aquarien-Workshop angeboten. Für eine Teilnahmegebühr von 50 Euro besteht die Möglichkeit, unter Anleitung von Experten ein vollständiges Aquarium samt Nährboden, Kies, Pflanzen und Dekoration zusammenzustellen. Dieses Aquarium im Gesamtwert von 250 Euro darf anschließend mit nach Hause genommen werden – vorausgesetzt, die Eltern stimmen zu. Ein Infoblatt, wie es zu Hause mit dem Aquarium weitergehen soll, ist natürlich beigefügt.

Info

Die „Tierisch gut“ findet am Samstag und Sonntag, 9. und 10. November, in der Messe Karlsruhe statt. Im Internet: www.tierischgut-karlsruhe.de

Zur Sache: Tierbotschafter des Jahres

Im Zuge der Pressekonferenz zur „Tierisch gut“ wurde der Rastatter Pierre Fingermann zum Tierbotschafter des Jahres gekürt. Fingermann betreibt seit 1993 gemeinsam mit seiner Frau eine Vogelauffang- und Pflegestation. Mehr als 9000 verletzte und verwaiste Vögel hat das Ehepaar seither betreut − allein 900 in diesem Jahr. Die meisten konnten laut Fingermann gerettet werden. Insgesamt zählte Fingermann, der auch Ansprechpartner der Polizei, der Feuerwehr und des Karlsruher Zoos ist, bisher rund 140 verschiedene Vogelarten, „nur auf den Weißkopfadler warte ich noch“, sagte er verschmitzt.

Tatsächlich waren unter den geretteten Vögeln zahlreiche Arten, die in Mitteleuropa gar nicht heimisch oder zumindest extrem selten sind. Karlsruhes Zoodirektor Matthias Reinschmidt, unter dessen Leitung eine Fachjury Fingermann auswählte, lobte Fingermann für sein Engagement, das sowohl dem Tierwohl wie auch dem Artenschutz zugutekomme. Er leiste Jahr für Jahr einen wichtigen Beitrag, damit das ohnehin schon dramatische Vogelsterben nicht noch schlimmer ausfällt. Verbunden mit der Ehrung sind ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro sowie eine Eisbärenfigur aus der Karlsruher Majolika.

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