Lokalsport Südpfalz Kader für Titelkampf fast fix

Neuzugang José Juan Gómez Albarrán (in Blau) bei einem Spiel für Mechtersheim gegen den SC Hauenstein.
Neuzugang José Juan Gómez Albarrán (in Blau) bei einem Spiel für Mechtersheim gegen den SC Hauenstein.

«RÜLZHEIM.» Heiko Magin ist begeistert von seiner Aufgabe als Sportlicher Leiter des Fußball-Landesligisten SV Rülzheim. Der 50-Jährige hat seit seinem Amtsantritt Ende Oktober für die im März fortzusetzende Runde schon an einigen Stellschrauben gedreht. So wird zum Beispiel José Juan Gómez Albarrán für Rülzheim auflaufen.

„Mein Vorgänger Ralph Knapich hat den Kader schon richtig gut zusammengestellt. Am Ende war er aber aufgrund von einigen Ausfällen vielleicht etwas zu dünn“, sagt Magin, weshalb er schon drei Neuzugänge verpflichtet hat. Trotz des Zugangs von Peter Hildebrandt vom FC Speyer sucht er noch einen weiteren Innenverteidiger, der wohl mehr Erfahrung mitbringen muss. „Die Lücke, die Martin Kramer hinterlässt, ist noch eine offene Baustelle“, sagt Magin. Er ist zuversichtlich, diese in Kürze schließen zu können. Der Kader sei dann so aufgestellt, dass die Mannschaft in der Lage sei, „bis zum Schluss um den Titel mitzuspielen“. Magin verweist aber trotz des großen Aufstiegswunsches, den er, die Vereinsführung, aber auch das Umfeld hegen, auch darauf, dass die Konkurrenz nicht schläft und der Titel auch an ein anderes Team gehen könnte. Im Winter stünden nun auch noch Gespräche mit drei, vier derzeit unzufriedenen Akteuren an. Dabei sollen „Lösungen gefunden“ werden, die keine Vereinswechsel zur Folge haben sollen. Begeistert ist der Sportchef von seinen Kollegen in der Vereinsführung, insbesondere vom Vorsitzenden Uwe Drews: „Ich habe selten so eine gute Vorstandschaft erlebt. Hier funktioniert alles, es wird sehr akribisch gearbeitet, die Wertschätzung der Spieler ist großartig und ich habe freie Hand in meiner Aufgabe.“ Dabei sei er kein Alleingänger: „Ich gebe immer Rückmeldung und nehme gerade auch Uwe Drews immer mit zu den Gesprächen mit Spielern, da er die menschliche Komponente sehr gut einschätzen kann.“ Die Kaderplanung umreißt Magin so: „Wir brauchen acht bis zehn ältere Spieler, davon eine Achse mit vier bis fünf Führungsspielern, und außenherum junge, ausbaufähige Akteure, die wir in der näheren Region suchen. Dabei schauen wir genau auf den Charakter. Aber klar, wir werden nicht immer nur 100 Prozent Treffer haben.“ Die Verpflichtung von José Juan Gómez Albarrán birgt ein gewisses Risiko. Der 24-Jährige wird auf seinen Lieblingspositionen auf den offensiven Außenbahnen die Konkurrenzsituation nochmals verschärfen. Zum anderen aber ist der in Mannheim geborene Sohn spanischer Eltern ein Wandervogel, den es nach seiner Jugendzeit bei Eintracht Frankfurt (von der U12 bis zur U19) noch nie lange irgendwo gehalten hat. Lange hechelte er dem Traum vom Profifußball hinterher, wurde bei keinem Verein glücklich. In der Oberliga stimmten Aufwand und Ertrag nicht mit seinen Vorstellungen überein. Dass der Traum inzwischen geplatzt ist, hat vielleicht, so sieht er es, mit ehemaligen Beratern zu tun. Und der verloren gegangenen Frankfurter Komfortzone. Zwischenzeitlich hatte der im Juli nach Kandel gezogene Fußballer sogar eine einjährige Pause eingelegt. Über einen Freund kam er im Sommer zum ASV Durlach, wo ihn die Trainingsbeteiligung beim Landesligisten ebenso enttäuschte wie das daraus folgende sportliche Abschneiden. So habe er bei seinem Ex-Klub in Mechtersheim angefragt – „wo ich mich hier in der Region am meisten wohlgefühlt hatte“. Der TuS vermittelte ihn an Magin weiter. „Wir haben uns zusammengesetzt und geben ihm die Chance, endlich mal wieder Fuß zu fassen. Bis zum Sommer – mit der beidseitigen Option auf eine weitere Saison“, sagt der Sportliche Leiter: „Unser Trainer Patrick Brechtel bekommt gerade zu solchen Jungs einen sehr guten Zugang. Gomez` fußballerische Qualitäten sind klasse. Er hat damals in Hauenstein schon eine Zeit lang mittrainiert, und da hätte Jürgen Kohler ihn gerne verpflichtet.“ Der 1,74 Meter große Gómez Albarrán will seine Stärken im Dribbling und seine Schnelligkeit ins Spiel einbringen, um mit den Rülzheimern in die Verbandsliga aufzusteigen. In Kandel macht er parallel eine Lehre zum Anlagenmechaniker. Sein Asthma, das ihn in seiner Mechtersheimer Zeit Probleme bereitete, hat er inzwischen im Griff. „Ich will mich nun mehr auf meinen Beruf konzentrieren, im Training Spaß haben, lachen, ein wenig dazuverdienen“, sagt er zu seinen Ambitionen. „Ich steige hier voll ein und gebe Gas, denn ich will immer gewinnen – und spielen.“

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