Landau Junger Südpfälzer bestellt Falschgeld übers Internet

Tauchen falsche Scheine auf, wird die Polizei sofort darüber informiert.
Tauchen falsche Scheine auf, wird die Polizei sofort darüber informiert.

Ein junger Familienvater kauft im sogenannten Darknet zehn „50-Euro-Scheine“ – für 200 Euro. Zwei „Fuffis“ verschenkt er in Robin-Hood-Manier, mit dem dritten bezahlt er eine Imbiss-Rechnung.

Das Urteil des Landauer Amtsgerichts lautete gestern: Drei Jahre darf sich der Mann nichts zuschulden kommen lassen, sonst muss er für zwölf Monate in den Knast. Für das Urteil wurde berücksichtigt, dass es sich bei dem Ganzen um keinen schwerwiegenden Fall handelt. Die Kosten des Verfahrens trägt der Südpfälzer, Jahrgang 1983. Darüber hinaus muss er innerhalb von sechs Monaten 2000 Euro an den Pfälzischen Verein für soziale Rechtspflege Südpfalz zahlen. Dieser vermittelt gemeinnützige Arbeit im gesamten Zuständigkeitsbereich des Landauer Landgerichts. Bereits in der Vergangenheit verbüßte der junge Mann zwei Strafen – nachdem er gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen hatte. Nun muss er sich zu einem völlig drogenfreien Leben verpflichten und das auch regelmäßig nachweisen: In den nächsten zwölf Monaten muss er sechs Urinproben abgeben. Die Kosten für die Untersuchungen zahlt er aus eigener Tasche. Bei guter Führung könne die Bewährungszeit aber von drei Jahren herabgestuft werden, erklärt Richter Urban Ruppert. „Es gibt nun einmal keinen anderen legalen Weg des Gelderwerbs außer die ehrliche Arbeit“, betont Ruppert.

„Geldfälscher kommen natürlich nicht zu uns“

Auch die Sparkasse Südliche Weinstraße hat Erfahrung mit Falschgeld, wie Pressesprecher Olaf Rühmeier berichtet. „Die eigentlichen Geldfälscher kommen natürlich nicht zu uns“, sagt er mit einem Lachen. „Wer als Geldfälscher tätig ist, sollte natürlich nicht in ein Kreditinstitut gehen, um einzuzahlen.“ Jeder eingezahlte Fake-Schein wird registriert, dokumentiert und direkt an die Polizei weitergeleitet. Die Anzahl der Fälschungen halte sich aber in Grenzen. „Wenn wir in einer Woche zwei Fälle haben, dann ist das schon viel“, sagt Rühmeier. Auch die Polizisten haben nicht jeden Tag mit Falschgeld zu tun. „Fälle von Geldfälscherei und in Umlauf Bringen der falschen Scheine haben wir durchaus“, sagt Kriminaloberrat Stefan Becht, der die Kriminalinspektion Landau leitet. Ein zentrales Problem sei das Thema bislang aber nicht.

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