Lokalsport Südpfalz Jahn Zeiskam muss schlucken

Zeiskam (in Weiß, in der Mitte Pascal Thiede) im Rückwärtsgang. Frederic Stark führt den Ball.
Zeiskam (in Weiß, in der Mitte Pascal Thiede) im Rückwärtsgang. Frederic Stark führt den Ball.

«ZEISKAM.»Unglücklicher als gestern der TB Jahn Zeiskam in der Fußball-Verbandsliga kann man ein Fußballspiel kaum verlieren. In der fünften Minute der Nachspielzeit verwandelte Frederic Stark für den Tabellen-14. SG Rieschweiler einen zweifelhaften Elfmeter. Endstand: 3:4.

Aus Sicht der Gastgeber war wohl eher ein Foul eines Gästeangreifers an Marian Kolb vorausgegangen. Als Folge dessen zuckte Kolbs Hand kurz nach oben und wurde vom Ball getroffen. „Dafür kann man doch keinen Elfmeter geben, schon gar nicht in der 95. Minute“, regte sich TB-Trainer Sahin Pita auf. Stark schickte Jahn-Keeper Steffen Hess gekonnt in die falsche Ecke. Wenige Minuten zuvor war Hess von Dylan Sodji knallhart in der Luft angegangen worden und auf seine erst vor Kurzem operierte rechte Schulter gefallen. Das Tor wurde nicht anerkannt. Erst nach minutenlanger Behandlung konnte Hess weitermachen. Die mehr als 200 Zuschauer sahen eine auf spielerisch eher schwachem Niveau stehende Auseinandersetzung. Die Gäste waren zu Beginn präsenter und hatten nach einem haarsträubenden Abspielfehler von Kadir Seker in der sechsten Minute die erste Chance. Ein hervorragender Seitenwechsel von rechts nach links brachte nach 13. Minuten die Gästeführung. Nach Flanke von Christoph Stemmler brauchte Tobias Leonhardt, einst in Diensten der Zeiskamer, nur noch in der Mitte den Fuß hinhalten. In der 35. Minute legte Gästeangreifer Christian Zech gekonnt für Dennis Becker auf, der mit einem platzierten Flachschuss das 0:2 erzielte. Von Zeiskam war weiterhin kaum etwas zu sehen. Umso überraschender der Anschlusstreffer in der 43. Minute durch Maximilian Krämer nach einem schönen Steilpass von Kadir Seker aus dem Mittelfeld heraus. Die Zeiskamer agierten zu Beginn der zweiten Hälfte auf Augenhöhe, waren nun näher dran an den Gegenspielern. In der 75. Minute hob der Assistent zum Entsetzen des Zeiskamer Anhangs die Fahne – Abseits statt 2:2-Ausgleich. Mit dem 1:3 durch Bastian Brauner (80.) schien die Entscheidung gefallen. Doch der TB schlug zurück. Maximilian Krämer hämmerte den Ball nur eine Minute später nach etwas zu kurz geratener Faustabwehr von Gästetorwart Dirk Jank von der Strafraumgrenze in die Maschen. Als dann der eingewechselte Nicola Karl aus spitzen Winkel sogar zum 3:3 (85.) einnetzte, schien die totale Wende möglich. Doch die SG schlug in letzter Sekunde zurück. Gästetrainer Björn Hüther sprach von einem aus seiner Sicht durchaus verdienten Sieg: „Es war eine tolle Willensleistung meiner Mannschaft.“ Trotz des Erfolges monierte er die Leistung des Schiedsrichters und vor allem dessen Auftreten. Jahn-Trainer Sahin Pita ging noch etwas weiter: „Ich muss es einfach einmal ganz deutlich sagen. Dieses Gespann gehört nicht in die Verbandsliga. Da muss sich der Verband einfach mal Gedanken machen. Wenn ein Spieler nicht für die Liga taugt, setze ich ihn ja auch nicht ein!“ Zur Leistung seiner Elf sagte er: „Heute brauchten wir leider viel Anlaufzeit, waren auch gedanklich etwas schwerfällig. Nach einer halben Stunde wurde es dann aber deutlich besser. Es ist natürlich enttäuschend, wenn du dich noch einmal so ins Spiel zurückkämpfst, aber am Ende nicht belohnt wirst.“ So spielten sie TB Jahn Zeiskam: Heß – Kolb, Meyer Padberg, Streib (56. Karl) – Thiede, Biedenbach (64. Toker), Koc - Krämer, Seker, Mees (72. Bauer) - - Tore: 0:1 Leonhard (13.), 0:2 Becker (37.), 1:2 Krämer (43.), 1:3 Brauner (80.), 2:3 Krämer (81.), 3:3 Karl (85.), 3:4 Stark (90. + 5. Handelfmeter) - Gelbe Karten: Koc, Seker – Stark, Frank - Gelb-Rote Karte: Koc (89). - Beste Spieler: Gino Padberg, Maximilian Krämer - Tobias Leonhardt, Frederic Stark - Zuschauer: 208 - Schiedsrichter: Breuer (SRV Birkenfeld)

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