Kreis Germersheim Hördt: Auf der Suche nach einem Spender für Colin

Hördt: Die Hilfsbereitschaft für den schwer erkrankten Colin ist enorm. Es gibt viele Spendenaktionen, um die Kosten für die Typisierungsaktion am kommenden Sonntag zu decken. Aber das Wichtigste ist, dass ein genetischer Zwilling für den Zweijährigen gefunden wird: Menschen zwischen 17 und 45 Jahren können sich als Stammzellspender registrieren lassen.

Ein kleiner Piks kann der erste Schritt sein, das Leben des kleinen Jungen zu retten: „Die Blutabnahme ist ganz einfach und erfolgt wie beim Arztbesuch“, erklärt Marc Sickelmann. Er ist Heilpraktiker, im DRK-Rettungsdienst tätig und hat die Blutabnahme bei der Typisierungsaktion am kommenden Sonntag organisiert. „Wir brauchen nur eine ganz geringe Menge Blut.“ Es wird 13 Abnahmeplätze geben, die Organisatoren rechnen mit großer Resonanz. Die Helfer seien Freiwillige, die in Arztpraxen, Krankenhäusern und im Rettungsdienst arbeiten.

Große Hilfsbereitschaft

Im Januar wurde bei Colin Hämophagozytische Lymphohistiozytose diagnostiziert – eine seltene Immunkrankheit (wir berichteten). Seither haben Colin und seine Familie viele Wochen in der Heidelberger Universitätsklinik verbracht, der Zweijährige wird mit Chemotherapie und Cortison behandelt. Im Heimatort und den umliegenden Gemeinden ist eine Hilfswelle angerollt. Denn nur mit einer Stammzelltransplantation kann Colin geheilt werden. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm“, sagt Stephanie Verlohner. Die Leiterin des Kindergartens, den Colin eigentlich nach seinem zweiten Geburtstag im März hätte besuchen sollen, hat mit Kollegen, Angehörigen und dem Verein Bürger für Leukämie- und Tumorerkrankte (blut.eV) die Typisierungsaktion am Sonntag initiiert. Neben 20 Blutabnehmern werden weitere 80 Helfer an diesem Tag im Einsatz sein. Die Knittelsheimer Jugendhilfeeinrichtung „Haus Meilenstein“ baut eine Tombola mit 1000 Preisen auf und bietet ein Betreuungsprogramm für Kinder mit Mitmachstationen an. Die Fotografin Birgit Walther-Lüers macht unter dem Motto „Ein Lächeln für Colin“ Porträtfotos und der Bauhof Leimersheim verkauft Holzstelen. Den ganzen Tag über sind Mitglieder des Star-Wars-Clubs „501st German Garrison“ in der Halle für den guten Zweck unterwegs. Andere Helfer kümmern sich um Kuchenverkauf.„Der Erlös aller Aktionen am Sonntag geht zu hundert Prozent als Spende an blut.eV.“, sagt Stephanie Verlohner.

Kostenfinanzierung über Spenden

Die notwendigen Materialien für die Blutabnahme und die Formulare für die Registrierung bringt „blut.eV“ mit. Auch Ärzte werden anwesend sein. Wer sich typisieren lässt, wird über die Blutabnahme aufgeklärt und darüber, wie eine Stammzellspende abläuft. Das Blut kommt ins Labor, die persönlichen Daten werden in der Stammzellspenderdatei der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) erfasst. Für jede Registrierung fallen 40 Euro Laborkosten an. Die Kosten werden laut Beate Wimmer, Projektleiterin der Typisierungsaktionen bei „blut.eV“, nicht von den Krankenkassen getragen und müssen durch Spenden finanziert werden. Die Verantwortung zur Kostendeckung liege bei „blut.eV“. Auf Colins Familie kommen mit der Typisierung keine Kosten zu. In den vergangenen Wochen haben Vereine, Privatleute, Institutionen und Firmen Spendenaktionen gestartet. Es gab bereits Hausflohmärkte und Benefiz-Sportveranstaltungen. Weitere Aktionen für Colin und seine Familie sind auch nach Sonntag geplant (siehe „Zur Sache“). „Von uns geht ein großes Dankeschön an alle, die uns in irgendeiner Weise unterstützen“, sagt Colins Mutter Jasmin Verlohner. Der Tag sei mit dem vielfältigen Angebot auch für Menschen interessant, die bereits typisiert sind.

Termin

—Typisierungsaktion für Colin und andere am Sonntag, 22. April, 11 bis 17 Uhr, Turnhalle an der Grundschule Hördt, Kirchstraße 7. Bitte Versichertenkarte mitbringen.

Spendenkonto

—„blut.eV – Colin“, VR Bank Südpfalz, IBAN DE6054862500 0001127349, Bic GENODE61SUW; für Spendenquittungen Name und Adresse angeben.