Landau Himmel öffnet Schleusen über Landau

Zweimal Land unter innerhalb weniger Wochen. Am Samstagnachmittag stand das Wasser in den Straße von Landau ...
Zweimal Land unter innerhalb weniger Wochen. Am Samstagnachmittag stand das Wasser in den Straße von Landau ...

Am Samstag kurz vor 16 Uhr hat der Himmel seine Schleusen über Landau geöffnet. Ein Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen hat in der Innenstadt Straßen überflutet und Gullydeckel hochgedrückt. Teilweise musste die Polizei innerörtliche Straßen vorübergehend sperren. Ebenso betroffen waren außerörtliche Straßen und Teile der A 65 bei Landau. Nach dem Unwetter sind die Wassermassen relativ schnell von der Kanalisation aufgenommen worden. Die Polizei hatte etwa 90 Minuten mit den Unwetterfolgen zu tun. Wie so oft bei Sommerunwettern: Der Schadensbereich war relativ eng begrenzt, beispielsweise in Wollmesheim blieb alles trocken. Nach Angaben von Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer ging der erste Notruf um 15.50 Uhr ein, danach folgten schlagartig Dutzende weitere. Es war die gesamte Innenstadt einschließlich des Horstgebietes betroffen. In etlichen Straßen stand das Wasser knöchelhoch – in manchen auch deutlich höher: „Die Königstraße hätte ich wohl bis zur Neustadter Straße runterschwimmen können“, sagte Hargesheimer gestern, der zusammen mit etlichen Kameraden mitten im Geschehen war. Die Feuerwehr hatte gerade ein Brautpaar aus den eigenen Reihen mit einem historischen Feuerwehrfahrzeug in der Innenstadt begleitet, als sie ausrücken musste. Nach Angaben Hargesheimers ist Wasser in vielen Fällen in Lichtschächte von Häusern gelaufen und hat die Keller überflutet. Betroffen waren auch die Tiefgaragen der Commerzbank und das Parkhaus am Großmarkt. Die Feuerwehr hatte 178 Notrufe abzuarbeiten, die sich nach Abzug von Mehrfachalarmierungen auf 143 echte Einsätze reduzierten. Zum Vergleich: Am 11. Juni waren es nahezu zeitgleich 106 Einsätze gewesen. Die Feuerwehr hatte bis gegen Mitternacht zu tun, um Tiefgaragen und Keller auszupumpen und die schlimmsten Schäden zu beseitigen. Unterstützt wurde sie dabei auch vom Technischen Hilfswerk (THW). Stark betroffen war laut Berichten im sozialen Netzwerk Facebook offenbar auch die Unibibliothek, die nach unbestätigten Berichten wegen Schäden durch eindringendes Wasser länger geschlossen bleiben müsse. Das Wasser ist dort offenbar in die Unterflur-Kanäle für Strom- und Datenleitungen eingedrungen. Die Landauer SPD hatte bereits nach den Überschwemmungen im Juni die Stadt dazu aufgefordert, ein Hochwasserschutzkonzept aufzustellen. Durch den Klimawandel komme es nach Ansicht von Experten zukünftig häufiger zu Starkregen mit sehr hohen Regenmengen in kurzer Zeit. Örtliche Hochwasserschutzkonzepte werden vom Land mit bis zu 90 Prozent Zuschüssen gefördert, so die SPD.

... und in der Bibliothek der Landauer Uni.
... und in der Bibliothek der Landauer Uni.
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