Kreis Germersheim Heizung in Flüchtlingsheim zwei Wochen defekt

Zwei Wochen lang mussten die 23 Bewohner des Flüchtlingshauses in Schwegenheim ihre Räume mit Heizlüftern heizen und mit Wasserkochern heißes Wasser zum Waschen erwärmen. Grund: Die Heizung war defekt. Mittlerweile ist eine neue Heizung installiert.

Gudrun Höfer vom Arbeitskreis (AK) Asyl kritisiert den aus ihrer Sicht zu langen Heizungsausfall. Sie hätte erwartet, dass das Problem schneller gelöst werde: „Es geht um Menschen“, sagt sie zur RHEINPFALZ. Einen Tag, nachdem die Bewohner den AK über die ausgefallene Heizung unterrichtet hätten, habe der AK „der Verbandsgemeinde (VG) Bescheid gegeben“. Zur Erklärung: Die VG ist nicht Eigentümer des Hauses, in dem sich früher das Hotel „Zur Pfalz“ befand, sondern hat das Gebäude nur gemietet. Laut Höfer wollte die VG den Eigentümer über den Heizungsausfall informieren. Der dann von der VG zugesagte Termin für die Heizungsreparatur sei aber verschoben worden, bis es schließlich geheißen habe, dass die Heizung nicht mehr zu reparieren sei. Dass diese defekt sei und nicht mehr repariert werden könne, hätte laut Höfer schon eher festgestellt werden müssen. Ihren Angaben zufolge handelt es sich um eine Gasheizung, an der ein Bekannter des Eigentümers seit dem Einzug der Flüchtlinge „immer mal wieder rumgebastelt“ habe, die also von Anfang an nicht in Ordnung gewesen sei. Damit die Bewohner ihre Zimmer heizen konnten, hätten Mitglieder des AK „Heizlüfter gesammelt“. Tragisch aus ihrer Sicht: Weil die Heizung defekt gewesen sei, habe ein Flüchtling nicht aus dem Krankenhaus entlassen werden können. Klaus Krebs, Leiter der Abteilung Bürgerdienste bei der VG, betont auf RHEINPFALZ-Anfrage, dass eine neue Heizung installiert worden sei. Er räumt ein, dass es sich bei dem defekten Modell um eine ältere Heizung gehandelt habe, diese jedoch „ohne Vorwarnung“ kaputt gegangen sei. Eine beauftragte Firma sei vor Ort gewesen. Diagnose: Es würden ein Ersatzteil – und dafür ein, zwei Tage Zeit benötigt. Beim Einbau des Ersatzteils sei dann festgestellt worden, dass „noch mehr kaputt“ sei, sich eine Reparatur nicht mehr rentiere, begründet Krebs die Zeitverzögerung. Und bekräftigt: „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt. Es war unmöglich, das schneller zu machen.“ Seinen Angaben zufolge hat die VG vom Hausbesitzer erhaltene Heizlüfter den Bewohnern zur Verfügung gestellt. Auf Nachfrage schloss er aber auch nicht aus, dass Mitglieder des AK ebenfalls Heizlüfter beschafft hätten. Krebs betont, dass durch die neue Heizung weder den Bewohnern noch der VG Kosten entstünden. Die Heizung zahle der Eigentümer des Hauses. Mit diesem habe die VG zudem eine Vereinbarung getroffen, wonach die entstandenen Mehrkosten beim Strom übernommen würden. „Wir hatten nur den Unmuß“, so Krebs.

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