Lokalsport Südpfalz Heiße Fest-Rhythmen vor dem Schlager

«HERXHEIM.» Zum ersten Mal seit Jahren gibt es das Derby zwischen dem SV Viktoria Herxheim und Absteiger FC Bienwald Kandel in der Fußball-Landesliga (Sonntag, 18 Uhr). Die Viktoria will mit dem Schwung der heißen Rhythmen der „Plätzelfeschd-Bands“ ihren ersten Saisonsieg feiern.

Nach der Null-Nummer beim FSV Schifferstadt und den beiden Ampelkarten fordert Viktoria-Coach Christian Slatnek, dass Schiedsrichter mit Erfahrung eingesetzt werden. Der Check ins Gesicht von Julian Hahn sei ungeahndet geblieben, Ballwegschlagen in die Arme des Torhüters habe die Ampelkarte nach sich gezogen. Dass der morgige Gegner sein erstes Spiel zu Hause verloren hat, hat Slatnek registriert. Mehr auch nicht. „Wir sind gut vorbereitet, wissen, was wir wollen, und schauen dem Spiel mit Freude entgegen“, so Herxheims Trainer, dem Raphael Hahn wegen eines Kurzurlaubs fehlen wird. Torhüter Kosta Stengel wird ebenfalls nicht mitwirken können. Slatnek: „Natürlich wollen wir zu Beginn der Runde die Punkte holen, müssen aber mit den Leuten spielen, die uns zur Verfügung stehen.“ Torjäger Marcel Hadrosek, der es in der vergangenen Saison auf 20 Treffer brachte, in Schifferstadt allerdings ohne Einschuss blieb, spricht von einem Derby, bei dem alles möglich sei. Jeder sei noch viel motivierter als in einem anderen Spiel. Hadrosek: „ Ich denke, wir sind für dieses Spiel sehr gut vorbereitet.“ Der neue spielende Co-Trainer Lucas Groß gibt sein Pflichtspieldebüt bei Kandel. Am vergangenen Wochenende verhinderte der Fluglotsenstreik seine rechtzeitige Rückkehr zum Saisonauftakt. Der Mittelfeldspieler (35) kam von der TSV Lingenfeld aus der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt. Aufgrund seiner körperlichen Fitness und seiner Erfahrung dürfte er sich ohne Mühe Tempo und Dynamik zwei Spielklassen höher anpassen. Groß wohnt mit seiner Verlobten in Bellheim und arbeitet als Polizeibeamter in Mannheim. Der Wechsel vom Schicht- in den Tagdienst ermöglichte dem B-Lizenz-Inhaber ein Traineramt in höheren Klassen. Nach der Jugendzeit beim FC Leimersheim spielte er neun Jahre beim TB Jahn Zeiskam. In den höheren badischen Ligen hießen seine Stationen SpVgg Durlach-Aue und SV Langensteinbach. Er sagt vor dem Duell gegen die Viktoria: „Wir wollen diese Partie positiv gestalten, um nicht in den unteren Strudel einer starken und ausgeglichenen Liga zu geraten.“ Der Fokus im Training lag auf dem Abwehrverhalten bei Standards, bei der 1:3-Niederlage gegen Gimbsheim fielen alle Treffer nach Freistößen. Die jungen Spieler wurden auf die erwartet große Kulisse und die Emotionen eines Derby vorbereitet. Herxheims Coach Christian Slatnek war rund zehn Jahre in Kandel, aus dieser Zeit sind nur noch Yanik Wagner und Pascal Hüll dabei. Noah Beierle (Handverletzung) und Leon Osmanovic (Urlaub) fehlen. Bei David Wagner ist die Verletzung am Zeh wieder aufgebrochen, Benedikt Brück arbeitet nach Kreuzbandriss meist in der Reha. Die gleiche Verletzung hatte Yannick Kindler, er nimmt wieder am Mannschaftstraining teil, wie Keeper Julian Lenske nach seiner Bänderdehnung in der Schulter.