Landau Geschäftstüchtige Jungforscher

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„Nicht für die Schule sondern für das Leben lernen wir“ – das gilt auch für Maximilian Schwaab (18) und Dominik David (17). Die Schüler des Eduard-Spranger-Gymnasiums (ESG) haben ihr Schulwissen in ihrer Freizeit praktisch umgesetzt und mit dem Ergebnis nicht nur den dritten Platz in der Kategorie Technik beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ belegt, sondern sich auch beruflich neue Wege eröffnet.

„Kurvenlicht für motorisierte Zweiräder“ – so heißt das Projekt, das die beiden gemeinsam entwickelt haben. „Motorisierte Zweiräder, dazu kann man auch ganz einfach Motorrad sagen“, erklärt Maximilian Schwaab, der selbst begeisterter Fahrer ist. Aus seinem Hobby ist auch die Idee für das Forschungsprojekt entstanden. Der 18-Jährige erläutert: „Wenn man eine Kurve fährt, legt man sich als Fahrer mit der Maschine leicht mit in die Kurve. Bei Nacht kann das zum Sicherheitsrisiko werden, weil sich das Licht natürlich mitneigt.“ Dementsprechend beleuchte man dann unter Umständen weniger den davor liegenden Streckenabschnitt, sondern viel mehr den Boden. Eine Lösung für das Problem sind Lichter, die ihren Kegel je nach Neigung verändern können und die Scheinwerfer so an die Kurve anpassen. Maschinen mit solch einer Sonderausstattung seien aber bislang noch nicht weit verbreitet und in der Regel ziemlich teuer, berichtet Schwaab. Zusammen mit David habe er deshalb eine einfachere mechanische Alternative erarbeiten wollen. Dominik David erinnert sich: „Wir haben mit einem Lego-Modell angefangen. Da gibt es extra Sets mit kleinen Motoren und Sensoren, damit haben wir die Mechanik getestet.“ Danach ging’s ans Eingemachte. Für die Bauteile musste aber glücklicherweise nicht das Taschengeld der beiden Jungforscher dran glauben. Hannes Heusel, Informatiklehrer am ESG, erzählt: „Wir haben Fördergelder beantragt und auch bewilligt bekommen. Damit konnten die beiden dann ihre Teile finanzieren.“ Außerdem habe man einige der Bauteile mit dem schuleigenen 3D-Drucker gedruckt. Für Maximilian Schwaab und Dominik David hat sich die Arbeit gelohnt. Mit ihrem Projekt haben sie den dritten Platz beim rheinland-pfälzischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ gemacht, und so im besten Fall auch gleich noch Weichen für ihre berufliche Zukunft gestellt. Denn das Interesse an ihrer Arbeit ist groß. Deshalb haben die beiden im August ein Beratungsgespräch für Unternehmensgründung in Köln. „Wir lassen uns mal überraschen was dabei rauskommt. Wenn uns das gefällt, können wir die Arbeit patentieren lassen“, erzählt Schwaab stolz. Auch Dominik David freut sich sehr über den Erfolg des Projekts. Bislang fährt er noch kein Motorrad. „Vielleicht überlege ich mir das noch mal, wenn unser Licht auf dem Markt ist. Das würde ja zur Sicherheit beitragen“, sagt der 17-Jährige schmunzelnd. Die beiden Schüler sind aber nicht die einzigen erfolgreichen Jungforscher am ESG. Bei dem Landeswettbewerb Ende März in Bitburg waren noch zwei weitere Schüler des Gymnasiums vertreten. Michel Weber (17) erhielt für seinen biologisch abbaubaren Kunststoffersatz aus Stärke einen Sonderpreis für Klimaschutz. Der 18-jährige Benedikt Wagner belegte mit seinem „Invisible Musical Instrument“ den ersten Platz in der Kategorie Mathematik/Informatik. Ende Mai wird er dann am Bundeswettbewerb in Ludwigshafen teilnehmen (wir berichteten am 27. März). (soma)

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