Kreis Germersheim Germersheim: Verein baut neue Moschee mit Gemeindezentrum

Der Islamische Verein für Völkerverständigung hat seit rund eineinhalb Jahren im Germersheimer Gewerbegebiet einen Rohbau stehen.

Der Islamische Verein für Völkerverständigung Germersheim e.V. Assalam Moschee (IVV) hat als Vereinsziel, den Dialog zwischen den hier lebenden ausländischen Mitbürgern und deutschen Bürgern zu fördern. So steht es auf der Homepage der Glaubensgemeinschaft. Offen ist der Verein eigenen Angaben zufolge für Muslime und Freunde des Islams. Weiter heißt es: „Die islamische Lehre und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sind die Fundamente der Vereinsarbeit.“ Seit Januar 2017 hat der Verein eine Moschee mit Gemeindezentrum Im „Entengrund“ errichtet. Benutzt wird der Rohbau jedoch noch nicht, weil es für den Innenausbau an Geld fehlt. Der Verein bittet seine Mitglieder um Spenden.

Vereinsvorsitzender blockt Kontakt ab

Das Bauwerk im Germersheimer Gewerbegebiet ist dreistöckig und verfügt über zwei Gebetsräume – im Erdgeschoss einen etwas größeren und im ersten Stockwerk einen etwas kleineren – vermutlich für Frauen. Vermutlich deshalb, weil es der RHEINPFALZ trotz Mailanfragen, Anrufen und der Abgabe einer Visitenkarte beim Freitagsgebet nicht gelungen ist, Kontakt mit dem Vereinsvorsitzenden Jilali Boujrad oder seinem Stellvertreter Ayoub Chighannou herzustellen. Dafür sind auf der Homepage des Vereins die Baupläne eingestellt. Vor dem Gebäude sind 13 Parkplätze eingezeichnet. Das Gebäude selbst ist ein fast dreieckiger Bau. Neben dem Gebetsraum im Erdgeschoss gibt es einen kleinen Aufenthaltsraum und Toiletten sowie das Treppenhaus. Im 1. Obergeschoss befindet sich der kleinere Gebetsraum, zwei Aufenthaltsräume und Toiletten. Im darüberliegenden Geschoss sind drei Aufenthaltsräume eingezeichnet und eine Küche.

Verein gibt an unabhängig zu sein

Der Verein steht eigenen Angaben auf der Homepage zufolge allen Nationalitäten offen und ist unabhängig von anderen Vereinen, Institutionen oder politischen Parteien. Der Verein betreue die Germersheimer Muslime in religiösen, sozialen und kulturellen Angelegenheiten und fördere den Dialog und das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft. Bereits 1996 wurde der Verein gegründet und hieß damals „Marokkanischer Kultur- und Sportverein“. Sein Ziel war es, eine eigene Moschee zu haben und ein islamisches Zentrum in Germersheim zu installieren. Der ständige Zuzug anderer Muslime aus verschiedenen Ländern gab laut Homepage des IVV „einen triftigen Anlass, den Verein als ,Islamischer Verein für Völkerverständigung Germersheim e.V.’ umzubenennen“. Da der Verein unabhängig und parteifrei ist, spiegelt sich dies nach Vereinsaussagen in der finanzielle Lage des Vereins wider. Der Verein, der über 50 Mitglieder habe, finanziere sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden der hier lebenden Muslime. Bisher war die Moschee des IVV in der Lilienstraße in der Stadtmitte angesiedelt. Jeden Freitagnachmittag, derzeit noch um 15 Uhr, treffen sich die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft zum Freitagsgebet.

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