Landau Geheimtunnel in Wollmesheim: Historiker kritisiert Denkmalpflege

Irgendwo in der Böschung (Bildvordergrund) beim ehemaligen Raiffeisenlager wird der Eingang zum Fluchtgang vermutet.
Irgendwo in der Böschung (Bildvordergrund) beim ehemaligen Raiffeisenlager wird der Eingang zum Fluchtgang vermutet. Foto: van

Der Landauer Historiker Harald Bruckert bedauert, dass die Denkmalpflege eine Suche nach dem unterirdischen Fluchtgang von Wollmesheim, der vom Dorf zur Kirche geführt haben soll, ablehnt.

David Hissnauer, Gebietsreferent der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), und der Landauer Denkmalpfleger Jörg Seitz hatten bei einem Ortstermin in Wollmesheim ein Graben nach dem Tunneleingang, der irgendwo hinter dem abgerissenen Raiffeisen-Düngerlager vermutet wird, abgelehnt. Hissnauer will lediglich einer zerstörungsfreien Suche zustimmen, beispielsweise mit einem Bodenradar. Die GDKE werde dies aber nicht finanzieren, erklärte er.

Bruckert kritisiert, dass die Archäologen Bodendenkmäler nur dann freilegen und dokumentieren wollen, wenn diese durch bauliche Eingriffe gefährdet sind. „Dann ist zukünftig nur noch sporadisch und zufällig ein Erkenntnisfortschritt möglich“, argumentiert er. Neben der Wissenschaft habe aber auch die interessierte Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse daran, die Kenntnisse über die Ortsgeschichte Wollmesheims zu erweitern.

Der Historiker weist darauf hin, dass der Gang nach Aussagen von Zeitzeugen beim Bau des Düngerlagers verfüllt worden sei. Damit sei in den Bestand eingegriffen worden. Eine neuerliche Suche würde demzufolge keine Schäden anrichten, sondern den Originalzustand wieder herstellen. Dann könne man versuchen, die vielleicht noch vorhandenen Abschnitte zu erhalten.

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