Lokalsport Südpfalz Fußball: Vier Vereine, ein Ziel in der Stadt

Wenn es funktioniert, werden Landauer Jugendmannschaften künftig in der Regionalliga kicken. Im Ideal in blauen Trikots auf drei Kunstrasenplätzen. Ex-Profi Benjamin Auer führt den Jugendförderverein, der am Mittwoch gegründet worden ist. Wer ist beteiligt, was steckt dahinter?

20 bis 25 Kinder bringt der FV Queichheim ein, sagt Rafael Kozlowski, der C-Jugend-Vereinstrainer. Dieselbe Anzahl nennt Tobias Wurm, Vorstand Sport beim SV Dammheim. Von der Spieleranzahl nicht, von der Platzsituation unbedingt erforderlich, sagt Hans-Peter Herberger seitens des SV Landau West zur Gründung des Jugendfördervereins. Wurm, Frank Wingerter für den SV Mörlheim, Annette Krohmer für den FV Queichheim und Peter Schilinski für West werden den Vertrag unterzeichnen, dessen Sinn Benjamin Auer vorstellt. Eine Bauchentscheidung ist es anscheinend von keiner Seite, sondern wohl überlegt.

„Es könnte ein Projekt für mich sein“

Er habe nicht lange überlegen müssen, sagt der 38-jährige Auer, er habe gleich ein gutes Gefühl gehabt: „Es könnte ein Projekt für mich sein.“ Tobias Wurm sei auf ihn zugekommen. „Er ist Mitglied im Fitnessstudio. Was macht man als Unternehmer? Man hört seine Kunden an.“ Die Initiative sei vom FV Queichheim ausgegangen, sagt Schilinski später.

Ihr aller Ergebnis nach Übereinkommen in den beteiligten Vereinen und „vielen Einzelgesprächen“ Auers: Zur neuen Runde meldet der JFV Landau eine A-Jugend, zwei B-Jugend- und drei C-Jugend-Teams. Auer ist der Vorsitzende und hat ein Team zusammengestellt: Hans-Jürgen Metzner (57), 24 Jahre sei er bei Adidas gewesen, ist der zweite Vorsitzende; Christoph Kiefer (38), Steuerberater, ist Vorstand Finanzen; Maik Hauptmann, Stellvertretender Abteilungsleiter bei der Stadt Landau, ist Vorstand Öffentlichkeitsarbeit; Silvio Adzic (38), mit dem Auer beim FCK in der Jugend spielte, Fitnesstrainer in seinem Unternehmen, ist der Sportliche Leiter.

Sichtungstraining Ende Juni

Auer („ich freue mich, es wird sehr spannend“) skizzierte die Ziele: Jeder kann Mitglied werden. Es soll schnellstmöglich Aufstiege geben. Er erwähnte den HSV Landau und den ASV Landau, die – fußballerisch – von der Bildfläche verschwunden sind, drückte seine Hoffnung aus, dass im Rückblick auf diesen Mittwochabend die Rede davon sein werde, dass Großes entstanden sei.

Bürgermeister Maximilian Ingenthron, zur Taufe des JFV in Benny’s Soccerworld neben den städtischen Amtsleitern Ralf Müller und Michael Götz eingeladen, spricht von einem „Tag der Freunde für die Stadt Landau“. Wenn das geordnete Verfahren für den Kunstrasen am Horstringsportplatz eingeleitet sei, „sind wir einen Riesenschritt weiter“.

„Und wir brauchen Sponsoren“, sagt Auer

Warum A-, B-, C-Jugend? In diesem Alter würden viele Spieler ihren Vereinen den Rücken zukehren, während die jüngeren Jahrgänge stark besetzt seien, begründet Auer. Die C-Jugend des SV Landau West spiele in der Landesliga, alle anderen Jugendteams der beteiligten Vereine spielten Kreisliga. Mit erfahrenen Trainern werde nun ein sportliches Konzept auf die Beine gestellt. Die Trainer würden sich beispielsweise genau ansehen, wer in der C1-Jugend spiele. „Und wir brauchen Sponsoren, die sagen, wir wollen etwas für den Jugendfußball tun. Da passierte in den vergangenen Jahren zu wenig.“

Über Facebook und Instagram werde der JFV versuchen, „die Jungen zu catchen“.

Aktuell gibt es in der Stadt den Kunstrasenplatz auf dem ehemaligen LGS-Gelände, dort will der JFV am 26. und am 27. Juni um 19 Uhr A- und B-Jugendliche sichten, die Lust haben, sich vorzustellen. Der Jahnsportplatz wird der zweite Kunstrasenplatz.

Auch mit TSV Landau geredet

Und was ist mit Azzurri Landau und TSV Landau? Azzurri habe keine Jugend. Der TSV habe sich nach positiven Gesprächen dagegen entschieden, sagt Auer. Es sei indes nicht ausgeschlossen, dass ein fünfter Verein dazukomme. Ingenthron war sich am Mittwoch sicher: „Es wird ein großes, erfolgreiches Kapitel.“ thc