Lokalsport Südpfalz Frei nach Wappentier: Löwenstarker Auftritt

«KANDEL.» Bei der Heimpremiere unter neuem Vereinsnamen hat der FC Bienwald Kandel auch das neue Wappentier würdig eingeweiht. Es war ein löwenstarker Auftritt der Özcelik-Truppe, sie steht nach dem 3:2-Sieg gegen den Regionalligisten TSV Schott Mainz im Halbfinale des Südwest-Pokals (wir informierten gestern).

Es lief die Elf auf, die bei der 0:2-Derbyniederlage in Zeiskam so bitter enttäuscht hatte. Sie verdiente sich diesen Sieg durch große Leidenschaft, mit Zweikampfstärke und mutigem Spiel nach vorne. Der ballführende Gegner wurde früh angelaufen und die Räume zwischen den Mannschaftsteilen auf dem kleineren Kunstrasen geschickt eng gemacht. Alle drei Treffer des FC waren sehenswert. Das 1:0 nach fünf Minuten durch Florian Hornig per flachem Diagonalschuss aus halb rechter Position leitete Pascal Hüll über die linke Seite ein, Yasin Özcelik legte uneigennützig quer. Beim 2:0 erkämpfte sich Torschütze David Wagner (28.) im Mittelfeld den Ball und vollendete aus acht Metern. Das 3:2 kurz vor Schluss bezeichnete Kandels Präsident Mario Krüger als „spielentscheidenden Geistesblitz von Pascal Hüll“. Der Außenstürmer lupfte den Ball aus 30 Metern über Schott-Keeper Denis Ademovic, der an der Strafraumgrenze und damit viel zu weit vor seinem Tor stand. Florian Hornig hatten den Abschlag von Torhüter Patrick Aust per Kopf weitergeleitet. Eigentlich hatten sich alle auf eine Verlängerung eingerichtet, nachdem Necmi Gür zwei Minuten zuvor aus 20 Metern mit einem Flachschuss ins linke untere Eck zum 2:2 ausgeglichen hatte. Die Gäste erarbeiteten sich ein optisches Übergewicht und hatten mehr Ballbesitz. Doch Gefahr kam nur aus der Distanz. Bereits das 1:1 durch Arif Güclü (14.) fiel durch einen Schuss in den Torwinkel vom Strafraumeck. In der 76. Minute entschärfte Aust einen Knaller von Edis Sinanovic. Die Bienwaldstädter blieben bei ihren überfallartigen Kontern stets gefährlich: Hornig wurde in letzter Minute vom Schott-Kapitän Nicklas Schlosser gestoppt (55.), ein Kopfball von Conrad Kühnast wurde vor der Linie geklärt. Zur Pause und nach dem Abpfiff ernteten die Spieler der Heimmannschaft Applaus des sonst eher zurückhaltenden Publikums. Felix Zaucker, ehemaliger Schott- und Zeiskamer Spieler, sagte in der Halbzeit: „Kandel macht es einfach richtig gut. Sie sind einen Tick aggressiver und machen die Räume im entscheidenden Moment zu.“ Gästetrainer Sascha Meeth zeigte sich als fairer Verlierer: „Kandel hat verdient gewonnen. Wir haben unterirdisch verteidigt und mindestens 70 Prozent aller Zweikämpfe verloren. Unser Glück im diesjährigen Pokalwettbewerb war eben aufgebraucht.“ Matchwinner Pascal Hüll sprach von einem absoluten Willenssieg, sein Übungsleiter Yasin Özcelik strahlte: „Wir haben genau das umgesetzt, was wir in den letzten Trainingseinheiten einstudiert haben. Alle Spieler sind heute unfassbar viel gelaufen.“ Oberliga-Schiedsrichter Patrick Simon hatte mit der Partie (zwei Gelbe Karten) kein Problem. So spielten sie FC Bienwald Kandel: Aust - Kühnast, Yanik Wagner, Kindler, Covasan (90. Sentürk) - Brück, David Wagner, Hüll, Sahin, Hornig - Özcelik TSV Schott Mainz: Ademovic - Simic, Schlosser, Just, Kern (86. Günes) - Gür, Sinanovic (76. Abou Daya), Güclü, Schwarz, Eba Eba (46. Soultani) - Ripplinger

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