Kreis Germersheim Festwiesenhaus mit einigen Baumängeln

Das Festwiesenhaus in Rülzheim ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. 2017 gab es 21 Veranstaltungen in dem Haus – d
Das Festwiesenhaus in Rülzheim ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. 2017 gab es 21 Veranstaltungen in dem Haus – darunter das Fest der Kulturen (Foto)

Das 1978 als Abrundung des Vereinsdorfs, mit dem die Gemeinde einen Landeswettbewerb gewonnen hatte, errichtete und 1979 eingeweihte Festwiesenhaus (FWH), im Volksmund liebevoll „Fasnachtsküchel“ genannt, ist in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Der Ausschuss für Bauwesen und Ortsentwicklung empfiehlt bei einer Enthaltung dem Gemeinderat, das Architekturbüro Humbert (Germersheim) mit der Erstellung eines Konzepts zu beauftragen, mit dem festgelegt werden soll, was am dringendsten saniert werden muss.

Das FWH wird den ganzen Sommer über trotz seines „schlechten Zustands“ für viele kulturelle und familiäre Veranstaltungen genutzt. Im Jahr 2015 waren es 23, in 2016 22 und 2017 21 Veranstaltungen. Bereits im Jahr 2014 hatte das Büro Humbert das Gebäude auf bauliche und funktionale Mängel hin untersucht. Dabei wurden teilweise gravierende konstruktive, technische und optische Mängel festgestellt. So unter anderem am Dach, den Oberlichtern, am Bodenbelag, im Toilettenbereich und im 1994 errichteten Küchentrakt. Auch der 1996 angefügte überdachte Freiplatz weist Mängel auf. So ist die Bühnengröße „zu hinterfragen“, muss die Tragkonstruktion ausgebessert und die Plexiglasplatten durch eine Verglasung ersetzt werden. Auch optische Mängel sind vorhanden. Die gesamte Mängelliste ist drei Seiten lang. In der Zwischenzeit hatte auch ein Treffen mit den das Haus nutzenden Vereinen stattgefunden, bei dem diese Mängel diskutiert und die Wünsche der Vereine abgefragt wurden. Dabei sprachen sich diese gegen einen Neubau an einer anderen Stelle aus. Jetzt muss ein Konzept erstellt werden, anhand dessen das Raumprogramm und der etwaige Sanierungs- und Umbauumfang oder der Neubaubedarf abgesteckt werden sollen. Das Konzept beinhaltet eine Analyse der Ausgangssituation, die Formulierung eines möglichen Nutzungskonzepts, die Erstellung von Konzeptgrundrissen sowie eine überschlägige Kostenschätzung. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 7000 Euro. Das Konzept soll im August 2018 vorliegen, bis Ende Oktober soll eine Grundsatzentscheidung fallen. Eventueller Baubeginn wäre Anfang 2022, die Inbetriebnahme im Frühjahr 2024. Die CDU-Fraktion fragte an, ob mit der Auftragsvergabe der Konzeptplanung an das Büro Humbert dieses bereits den Folgeauftrag für die Umbau- oder Sanierungsarbeiten „in der Tasche habe“. Dies sei nicht so, so Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger), das Büro Humbert habe aber bereits etliche Vorarbeiten geleistet, da es sei nur folgerichtig, dieses auch mit der Erstellung des Maßnahmenkonzepts zu beauftragen. Für die weitere Vorgehensweise sieht Hör sogar die Ausschreibung eines Architektenwettbewerb. Christian Niederreuther (CDU) gab zu Bedenken, dass das FWH ein Zweckbau sei und durch eine Sanierung schon aus Kostengründen „kein Palast“ entstehen dürfe. Das sieht Hör auch so, der Palast sei die Dampfnudel. Für mehr habe die Gemeinde auch kein Geld. Bauamtsleiter Sascha Schäffner machte deutlich, dass es sich beim Festwiesenhaus um eine Veranstaltungsstätte für mehr als 200 Personen handelt, da seien die gesetzlichen Anforderungen was Brandschutz und Sicherheit betreffen, relativ hoch und daher auch kostenintensiv. Die Vereine, sagte Reiner Hör, sollen bei den nun folgenden Planungen miteingebunden werden.

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