Kreis Südliche Weinstraße Festadresse für Steakliebhaber

Ohne Kühlhänger get im Edesheimer Imbissbetrieb nichts. Hier halten Jügen und Heike Weber die Speisen, also auch die Steak sund
Ohne Kühlhänger get im Edesheimer Imbissbetrieb nichts. Hier halten Jügen und Heike Weber die Speisen, also auch die Steak sund Pfläzer Spezialitäten, frisch.

«EDESHEIM.» Heinz und Gerda Weber, die Eltern von Jürgen Weber, gründeten 1960 im Ort ihre eigene Metzgerei. Bereits vier Jahre später begnügten sie sich nicht mehr alleine mit dem Verkauf ihrer Wurst- und Fleischwaren im Ladenlokal, sondern gingen auf die Landauer Märkte, brutzelten Würste und vieles andere mehr. Die drei Söhne des Paars eiferten ihrem Vater nach und erlernten ebenfalls das Metzgerhandwerk. 1984 setzen sich die Eltern zur Ruhe, überließen ihren Söhnen den Betrieb. Der eine, Frank, orientierte sich in der Fitnesswelt neu, Heinz übernahm das elterliche Ladengeschäft in Edesheim und Jürgen konzentrierte sich gemeinsam mit seiner Frau ausschließlich auf den Imbissbetrieb, der damals schon eine beträchtliche Größe angenommen hatte. Heute bewältigt der Betrieb zwischen 30 bis 35 Veranstaltungen im Jahr, wobei sich die Webers mit ihren Imbissständen vor allem auf die Südpfalz konzentrieren. Neben den Wein- und Volksfesten wie Mai- und Oktobermarkt oder auch der Landauer Sommer, füllen aber auch Firmenjubiläen oder Betriebsfeste mit 1.000 bis 2.000 Gästen den Weberschen Terminkalender. Die Kunden kommen meist aus der Region. „Es sind jene Veranstaltungen, bei denen ganz klassisches Grillen gewünscht wird.“ Zwölf festangestellte Mitarbeiter bewältigen das Jahresprogramm des Gastro-Unternehmens, das zu den saisonalen Hochzeiten freilich noch einmal um etwa 15 Aushilfen verstärkt wird, erzählt Heike Weber. Lobend erwähnt ihr Mann die polnischen Mitarbeiter, die teilweise schon über zwei Jahrzehnte bei ihm die Ärmel hochkrempeln und nicht alleine beim oft mehrtägigen Aufbau der verschiedenen Stände, etwa beim Landauer Weihnachtsmarkt, besonders wertvolle Dienste leisten. „Die kennen auf den Festen bald mehr Leute wie ich“, gesteht der Chef des Hauses durchaus anerkennend. Vater Weber, der seine Kinder im Geschäft bis ins hohe Alter unterstützt hat, sei der erste gewesen, der seine Speisen auf Mehrweggeschirr auf den Festen anrichtete. „Das ist jetzt 35 Jahre her. Er war wohl seiner Zeit voraus“, betont sein Sohn voller Anerkennung. Und woher beziehen die Webers ihre Ware, ihr Fleisch? Nach seiner Schätzung verarbeitet er jährlich zwischen 20 und 25 Tonnen Fleisch. „Alles aus Deutschland“, versichert er. Sämtliche Steaks schneidet er selbst zurecht, steckt auch die Spieße, die dann bei den Festen auf den Grill kommen. Vom Bruder, der nur einen Steinwurf entfernt seine Metzgerei betreibt, bezieht er die Würste, den Saumagen und all die anderen Pfälzer Spezialitäten, die auf den Märkten und Festen gefragt sind. So können die beiden Brüder immer wieder voneinander profitieren. Chefköchin Heike überlegt sich für die Feste zudem leckere Tellergerichte, kümmert sich um die Rohkostsalate, die allesamt hausgemacht sind, nicht irgendwo aus der Fabrik kommen. „Ihre Burger XL sind einfach nur Klasse“, ergänzt Ehemann Jürgen und erzählt auch von den besonderen Rezepten für Reis- und Nudelgerichte. Webers haben auf die veränderten Essgewohnheiten der Festbesucher reagiert. Weil Qualität ihren Preis haben muss, so Weber, nehme er auch in Kauf, mit seinem Angebot preislich um ein paar Cent über dem der Mitbewerber zu liegen. Ihm ist es eben wichtig, dass er an seinen selbst zubereiteten Gewürzmischungen festhält und am Stand seine Kunden mit selbst gebackenen, frischen, noch warmen Brötchen überrascht. Apropos Frische: Seinen Fuhrpark mit seinen sechs Lastern hat er um modernste Kühlanhänger ergänzt, die ihm gerade in diesem laufenden heißen Sommer wertvolle Dienste leisten. „Anders geht es gar nicht“, versichert Weber. Cateringaufträge, etwa für Hochzeiten oder Geburtstage, übernimmt seit einigen Jahren Bruder Heinz, der Catering in kleinem Rahmen anbietet. Noch betreiben die Webers, der Chef ist jetzt 52 Jahre, mit viel Engagement ihren Betrieb, mit dem sie im Jahr einen Umsatz zwischen 800.000 und 850.000 Euro erwirtschaften. Doch sie wissen auch, dass es in der Familie keinen Nachfolger gibt. Hat sich doch ihre Tochter anders orientiert und in einem großen Unternehmen ihr duales Studium begonnen.

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