Landau Fabienne geht schnell die Puste aus

Kurz, aber heftig waren die Regengüsse, die Sturmtief Fabienne am Sonntagabend gegen 17.30 Uhr über Landau niedergehen ließ. In Wollmesheim wurden zwischen 17.25 und 18.05 Uhr elf Millimeter pro Quadratmeter gemessen, in Nußdorf sogar 19,2 Millimeter. Die größte Regenmenge fiel gleich zu Beginn: Um 17.25 Uhr gingen innerhalb von fünf Minuten acht Millimeter Regen pro Quadratmeter nieder. Orkanartige Windböen rissen Äste von den Bäumen oder legten ganze Bäume um. Dies führte im Bahnverkehr zu erheblichen Beeinträchtigungen. Die Strecke Landau–Pirmasens sowie die Verbindung nach Winden und Weißenburg waren bis Montagvormittag gesperrt. Vereinzelt kam es auch nach Aufhebung der Sperrungen noch zu Ausfällen. Auch im Landkreis Germersheim hielten sich die Schäden in Grenzen. In Bellheim hatte sich ein Bahnübergang automatisch geschlossen und ließ sich erst nach einer halben Stunde wieder öffnen. Zwei geparkte Fahrzeuge wurden beschädigt, und ein Auto kam wegen des Windes von der Fahrbahn ab. Der Fahrer blieb unverletzt. In Landau mussten Gullys vom Laub befreit werden, damit die Wassermassen abfließen konnten. Alles in allem halten sich die Schäden in Grenzen, es hatten sich keine schwerwiegenden Unfälle ereignet. Bereits gegen 14 Uhr hatte der böige Wind in der Neustadter Straße/Ecke Immelmann-Straße sowie in der Herrenberger Straße Bauzäune umgeschmissen. Diese wurden vom Technischen Hilfswerk (THW) wieder aufgestellt und gesichert. Ein herabfallender Ast beschädigte gegen 18 Uhr ein auf dem Danziger Platz geparktes Auto. Dem Seat wurde dabei das Dach eingedrückt, wie die Polizei berichtet. „Zeitweise konnte nur Schritttempo gefahren werden wegen des Regens“, berichtet Polizeisprecher Rolf Göttel, der selbst während des Unwetters unterwegs war. Im Landkreis Südliche Weinstraße sorgten zudem etliche umgestürzte Bäume für Straßensperrungen, etwa bei Hochstadt auf der B 272 oder beim Dreihof. „Die Freiwillige Feuerwehr wurde zu fünf Einsätzen in Landau gerufen“, berichtet Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer. Heruntergefallene Äste und umgestürzte Bäume mussten auch im Stadtgebiet geräumt werden. Ein Baum legte sich in der Fichtenstraße beim Kindergarten St. Elisabeth quer über die Straße. Auf dem Nordring stand das Wasser. Verstopfte Kanalkästen setzten die Senke auf der A 65 bei Landau Zentrum kurzfristig unter Wasser. Nach der Reinigung konnte es ungehindert und recht zügig abfließen – die Aquaplaning-Gefahr auf der Autobahn war gebannt. Gleiches passierte bei der Unterführung bei Dammheim. „Derzeit gibt es halt viel Laub, das in den Kästen liegt und das Wasser langsamer abfließen lässt“, sagt Hargesheimer. Nach der Reinigung konnte auch die Unterführung wieder gefahrlos passiert werden. Da die Straßenmeisterei eine verdrehte Ampel bei der Kreuzung nach Dammheim gemeldet hatte, „haben wir die auch gleich kontrolliert, als wir eh in Dammheim waren. Die Ampel war tatsächlich nur verdreht, Umsturzgefahr bestand nicht.“ An manchen Häusern konnte man am Sonntag aufgeschichtete Sandsäcke vor Kellerfenstern und Souterrain-Wohnungen sehen. Nach den Starkregen und Überschwemmungen im Juni und Juli war den Landauern geraten worden, auch selbst Vorsorge gegen überflutete Keller und vollgelaufene Wohnungen zu treffen. Die Leute, die in gefährdeten Gegenden wohnen, sollten sich auch Pumpen und Schläuche zulegen, „denn bei einem Wasserstand von fünf Zentimetern im Keller kommen wir nicht mit schwerem Gerät“, sagt Hargesheimer. Die Feuerwehr könne erst ab 15 Zentimetern abpumpen. Außerdem sollte man daran denken, die Rückschlagventile zu kontrollieren. Kreis SÜW, Kreis GER

x