Landau Es bleibt bei 300 Wohnungen

Blick auf den Südwesten Landaus, wo in den kommenden Jahren ein neues Stadtviertel entstehen soll.
Blick auf den Südwesten Landaus, wo in den kommenden Jahren ein neues Stadtviertel entstehen soll.

Die Grünen im Stadtrat sind mit zwei Anträgen zur künftigen Bebauung des neuen Stadtviertels im Landauer Südwesten gescheitert. Der Rat hat mit großer Mehrheit bei sieben Gegenstimmen von Grünen sowie Pfeffer & Salz das weitere Vorgehen so beschlossen, wie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen: Mit einem Zielabweichungsverfahren sollen fünf Hektar Bauland für 300 Wohneinheiten an der Wollmesheimer Straße ermöglicht und bereits ab Ende 2021 erschlossen werden. Zur Planung des insgesamt 45 Hektar großen Stadtentwicklungsgebiets soll es einen Wettbewerb geben (Berichte vom 5. und 9. November). An den Vorgaben für den Wettbewerb sollen die Bürger mitwirken können. Scharfe Kritik ernteten die Grünen vor allem vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Florian Maier, der ihnen vorwarf, gegen die Siedlungserweiterung zu sein, aber sehr detaillierte Forderungen für die Bebauung eben jenes Areals aufzustellen. Maier machte insbesondere deutlich, dass über den von den Grünen geforderten sozialen Mietwohnungsbau jetzt noch gar nicht abgestimmt werde. Auch die SPD habe die Hoffnung „dass wir dort ein erhebliches Stück weiterkommen“. „Sie glauben, Sie tun das Richtige. Wir können das nicht mehr stoppen, aber Vorschläge machen, wie man es besser machen kann“, entgegnete der Grünen-Fraktionsvorsitzende Lukas Hartmann als Rechtfertigung. Er forderte eine deutlich dichtere Bebauung als die derzeit geplanten 60 Wohneinheiten pro Hektar (was der Dichte im Wohnpark am Ebenberg entspricht), weil sonst weder genug Wohnraum für die rasch wachsende Bevölkerung entstehen würde noch eine preisdämpfende Wirkung zu erwarten sei. Daher gehe es um 100 Hektar, denn „Sie werden weitere Neubaugebiete brauchen, wenn Sie so locker bauen“. Hartmann weiter: „Unser Ansatz ist radikal, aber der Herausforderung angemessen. Wir wollen keine Einzelhäuser, sondern Quartiere mit mehr Dichte.“ Rudi Eichhorn (CDU) bedauerte, dass Kritiker der Siedlungserweiterung stets von 100 Hektar sprächen. So würden Ängste geschürt. Doch das Untersuchungsgebiet sei längst auf maximal 45 Hektar in zwei Entwicklungsabschnitten reduziert worden. Nun gehe es in einem ersten Schritt nur um die fünf am wenigsten problematischen Hektar. Jakob Wagner (Pfeffer & Salz) kritisierte das Verfahren: Der Rat solle einer Siedlungserweiterung zustimmen, ohne zu wissen, wie die Flächen genutzt werden sollen. Dem Bedürfnis nach Einfamilienhäusern in den Ortsteilen habe sich seine Fraktion nicht widersetzt, aber „dass man das jetzt in der Stadt wieder machen will“, werde sie nicht mittragen. Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) und Bürgermeister Maximilian Ingenthron (SPD) warben für die Siedlungserweiterung, da eine weitere Nachverdichtung in der Stadt an ihre Grenzen stoße und auf das Stadtklima Rücksicht genommen werden müsse. „Ich freue mich drauf, dass dort 300 Familien ihr eigenes Heim haben werden“, sagte Ingenthron. Peter Lerch (CDU) verteidigte das Vorgehen, erst über die fünf Hektar zu entscheiden und danach über Bebauungsdichte und -höhen. Er bescheinigte den Grünen ehrenwerte Motive, aber für die Ausarbeitung von Details sei die Verwaltung da.

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