Landau Erholung von Spätfolgen des Supergaus

Am 26. April jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 32. Mal. Unter den gesundheitlichen Folgen leiden die Menschen in Weißrussland, vor allem die Kinder, nach wie vor. Seit 1992 organisiert der Verein „Kinder von Shitkowitschi“ Erholungsaufenthalte für Kinder aus dem weißrussischen Kreis Shitkowitschi, der rund 100 Kilometer von Tschernobyl entfernt ist.

Seit 1996 besteht die „Gruppe Landau-Südliche Weinstraße“ des in Böhl-Iggelheim ansässigen Vereins, auf deren Initiative hin möglichst viele weißrussische Kinder nach Landau und Umgebung zur Erholung eingeladen werden sollen. Der Ferienaufenthalt ist in diesem Jahr in den ersten drei Wochen der Sommerferien, von 22. Juni bis 14. Juli. Dafür werden Gastfamilien gesucht. Nach wie vor engagiert sich der Verein dafür, die Erinnerung an die Atomkatastrophe hochzuhalten. Bis jetzt hat er mehr als 3000 Kindern einen Besuch in der Pfalz ermöglicht. Mädchen und Jungen zwischen neun und 13 Jahren sollen drei Wochen lang durch gesunde Ernährung und viel Bewegung sich von den Spätfolgen des Reaktorunfalls erholen. Wie Helga Vogelgesang, für die Organisation der Erholungsaufenthalte der Kinder in der Region zuständig, sagt, werden die Kinder ärztlich untersucht und haben keine akuten Erkrankungen. In Deutschland sind sie kranken-, unfall- und haftpflichtversichert. Für die Gasteltern fallen nur die Kosten der Verpflegung an. Besonders wichtig ist für die Verantwortlichen des Vereins, jedes Jahr möglichst viele neue Kinder einladen zu können. Dank großzügiger Spenden von Vereinen, Privatpersonen und öffentlichen Einrichtungen konnte der Verein in den vergangenen Jahren den Kindern ein buntes und abwechslungsreiches Ferienprogramm bieten. Bei den zwei bis dreimal pro Woche stattfindenden Ausflügen können sich die Kinder untereinander austauschen und die Gasteltern haben zeitweise „frei“. In den vergangenen Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass fehlende Sprachkenntnisse kein Hemmschuh sind, ein Kind bei sich aufzunehmen. Es ist nicht erforderlich, dass selbst Kinder in der Gastfamilie leben, auch ältere Paare waren schon Gasteltern. Weißrussische Betreuer, in der Regel Lehrer, die Deutsch sprechen, begleiten die Gruppe. Info —Ansprechpartner für interessierte Gastfamilien: Helga Vogelgesang, Telefon 06323 980048, Anmeldeschluss: 26. März. —Für Spenden zur Finanzierung der Erholungsaufenthalte: Sparkasse SÜW, IBAN: DE11 5485 0010 0035 1214 33. Im Internet: www.kinder-von-shitkowitschi.de.

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