Kreis Südliche Weinstraße Ein ehrenwertes Haus

Dirk Lampe (links) hat das Haus mit der Nummer 18 im Wohngebiet „Zwischen den Bächen“ in Herxheim entworfen. Till Binder hat die
Dirk Lampe (links) hat das Haus mit der Nummer 18 im Wohngebiet »Zwischen den Bächen« in Herxheim entworfen. Till Binder hat die Außenanlage gestaltet. Ihnen ist ein stimmiges Ensemble gelungen.

Schon beim Gang durch die Haustür spürt der Besucher eine angenehme Atmosphäre. Das mag an den Holzelementen liegen, die das Innenleben des Wohngebäudes von Vanessa und Stefan Müller aus Herxheim bestimmen. Der Baustoff Holz hat es vor allem dem Hausherrn angetan. Das ist aber keine große Überraschung: Stefan Müller ist Schreinermeister. „Vor der Planungsphase war das Ehepaar mit dem Wunsch nach einem Wohnhaus zu mir gekommen“, sagt Architekt Dirk Lampe, der die RHEINPFALZ durch das Haus führt. Die Zusammenarbeit sei in der sechsmonatigen Bauzeit reibungslos und stets transparent verlaufen, betont er. Die menschliche Komponente ist ein Aspekt, der Lampe wichtig ist. Bei den Führungen am „Tag der Architektur“ stellte Lampe auch den Besuchern das Gebäude vor. Das rund 650 Quadratmeter große Grundstück mit Nord-Süd-Ausrichtung liegt im Neubaugebiet „Zwischen den Bächen“. Die Besonderheit des Grundstücks ist ein im Süden verlaufender Bachlauf – der Panzergraben –, an dem sich Bäume entlangreihen. Der Grundgedanke bei der Entwurfsplanung sei gewesen, die Orientierung und Öffnung der Hauptaufenthaltsräume nach Süden zu auszurichten, da dort keine Häuser in unmittelbarer Nähe stehen. Wohnhaus, Garten und Natur gingen so direkt ineinander über und bildeten eine Einheit, sagt Lampe. Das Team von Lampevier – so heißt Lampes Büro – zeichnet sowohl für die Architektur des Gebäudes als auch für die Gestaltung der Räume sowie des Gartens verantwortlich. So ist ein stimmiges Gesamtensemble entstanden. Den Außenbereich entwarf Landschaftsarchitekt Till Bender. Nach Norden in Richtung Straße ist die Fassade des Hauses fast komplett geschlossen. Nur eine schmale Öffnung im Erdgeschoss sowie ein Lichtband im Treppenhaus gewähren Ein- und Ausblicke. Nach Süden öffnet sich das Gebäude nahezu komplett in Richtung Garten und Bachlauf. Der offene Erdgeschossgrundriss bildet somit das kommunikative Zentrum des Hauses. Eine große Verglasung bietet direkten Ausblick und Zugang vom Wohn-, Ess- und Kochbereich zum Garten. Die Garage und weitere Abstellräume sind über dem Hauswirtschaftsraum direkt angeschlossen. Im Dachgeschoss befinden sich die Schlafräume und das Familienbad. Alle Zimmer werden zusätzlich über ein Lichtband unterhalb der Traufe beleuchtet, das den Räumen zu einer besonderen Atmosphäre verhilft und den Bachlauf inszeniert. Überall fallen die wertvollen Tischlerarbeiten ins Auge, die Stefan Müller selbst ausgeführt hat. Als besondere Details auffällig sind unter anderem die wandbündigen Sockelleisten und Blockzargen. Die Treppe ist mit Sitzstufen gestaltet. Zu erwähnen ist das Einbaumöbel im Wohnraum sowie die Sitzbank unter dem Fensterband im Dachgeschoss. Im ganzen Haus ist keine einzige Fliese zu finden: alles Holz. Ein Blickfang ist in jedem Fall der Holzboden aus Eiche, der in allen Räumen des Hauses, auch in den Bädern, verlegt ist. Dieser verleiht dem Gebäude eine besondere Wärme. Die Gestaltung des Hauses zeigt Flexibilität, die künftig – beispielsweise wenn die Kinder größer werden – Veränderungen bei der Anordnung der Zimmer möglich macht, sagt Vanessa Müller. Harmonie und Gastlichkeit – einfach ein Ort zum Wohlfühlen, was auch Vanessa Müller im Gespräch mit der RHEINPFALZ unterstreicht.

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