Kreis Südliche Weinstraße Edenkoben: Schänzelstraße Gefahr für Radsportler

Der Abschnitt der K 6 zwischen der Villa Medica und dem Hilschweiher soll im Herbst saniert werden. Dennoch bleibt die Schänzels
Der Abschnitt der K 6 zwischen der Villa Medica und dem Hilschweiher soll im Herbst saniert werden. Dennoch bleibt die Schänzelstraße stellenweise eine Schlaglochpiste.

Edenkoben: Lolosruhe und Drei Buchen sind beliebte Anstiege bei Radsportlern. Doch die Schänzelstraße, K6, von Edenkoben Richtung Lolosruhe ist in schlechtem Zustand. Ebenso ein kurzes Teilstück der Landstraße zwischen dem Modenbachtal und dem Abzweig in Richtung Drei Buchen. Für Radler ist das gefährlich. Der Landesbetrieb Mobilität sieht das jedoch anders.

„Leider lässt der Zustand der Beläge von Kreis- und besonders von Ortsstraßen in der Region oft sicheres und sportliches Fahren nicht mehr zu“, klagt Franz Hieber, Breitensportbeauftragter des Pfälzischen Radfahrerbunds. Er spricht bei den genannten Teilstücken – also der Schänzelstraße in Richtung Lolosruhe und dem Abschnitt zwischen Modenbachtal und dem Abzweig in Richtung Drei Buchen – von „gravierenden Beispielen“. So müssten bei den von den Vereinen in der Pfalz organisierten Radtouristikfahrten extra Warnschilder an diesen Stellen aufgestellt werden, um die Teilnehmer zu schützen. Radsportler aus der Region meiden inzwischen schon die Abfahrten dieser bei ambitionierten Rennradfahrern sehr beliebten Routen und fahren die schlechten Wegstücke nur noch bergauf. Sehr gefährdet aber sind Touristen, die die Wegstrecke nicht kennen und urplötzlich mit hohem Tempo in die Schlaglochpisten rauschen. Da ist hohe Steuerkunst gefragt. Beide Strecken sind weit über die Region hinaus bekannt, nicht zuletzt auch durch die 2015 dort ausgetragene Deutsche Bergmeisterschaft der Radsportler mit Start in Ramberg und Ziel auf der Lolosruhe.

Straßenzustand wird alle fünf Jahre begutachtet

Manfred Borell, stellvertretender Leiter des zuständigen Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Speyer, weiß um die schlechte Beschaffenheit der Fahrbahn. „Aber sie ist in keinem verkehrsgefährdenden Zustand.“ Wenn dies so wäre, würde die Straßenmeisterei solche Stellen sofort ausbessern. Dabei dürfte Borell aber in erster Linie den Autoverkehr im Blick haben, weniger die Radfahrer auf 20 bis 25 Millimeter breiten und in der Regel mit acht Bar Luftdruck befüllten Reifen. Dennoch soll zumindest der Abschnitt der K 6 zwischen der Villa Medica und dem Hilschweiher im Herbst saniert werden. Für die Arbeiten stehe ein Betrag von 130.000 Euro bereit, teilt Borell mit. Der Kreis geht bisher von Kosten über 80.000 Euro für die Sanierung des Abschnitts aus. Für die oberhalb des Naturfreundehauses gelegenen Abschnitte, die ebenfalls in schlechtem Zustand sind, sowie den Bereich an den Drei Buchen stünden keine Mittel bereit. Borell erklärt, dass der Zustand von Landes- und Kreisstraßen alle fünf Jahre von Gutachtern erfasst werde. Unter Berücksichtigung von Verkehrsmenge, Unfallhäufigkeit, Bedeutung für Wirtschaft und Personennahverkehr werde dann entschieden, welche Strecken mit welcher Priorität saniert werden. „Die Bedeutung von Straßen für Radtouristen und Wanderer spielt hierbei keine Rolle“, sagt er. Das ärgert Hieber: „Ich habe immer wieder Kontakt zu Radtouristen und bin auch selbst viel in Deutschland unterwegs. Dabei fällt es mir immer wieder auf, dass die Straßen in anderen Regionen viel besser sind als bei uns. Und ich bekomme oft gesagt, dass die Gegend hier bei uns sehr schön zum Radfahren ist – wenn da nicht die schlechten Straßen wären.“

Tempolimit auf K6 könnte kommen

Aber auch beim Verein Südliche Weinstraße in Edenkoben bekommt Hieber wenig Unterstützung: „Der sportive Radtourismus spielt bei uns eigentlich keine Rolle“, sagt Geschäftsführerin Sabine Zwick, „damit befassen sich eher die umliegenden Verbandsgemeinden.“ Doch Radsportler machen an Verbandsgemeindegrenzen keinen Halt, planen ihre Touren in der Regel in einen Umkreis von etwa 50 Kilometern. Wer also in Neustadt startet, kommt wahrscheinlich auf Edenkobener Gebiet. Dort „setzten wir eher auf Genussradler mit E-Bikes“, sagt Zwick. Immerhin könnte sich Hiebers Wunsch nach einem Tempolimit für den Verkehr auf der K6 erfüllen, das es derzeit nur in Teilbereichen an der Villa Medica und dem Hüttenbrunnen gibt. Die dafür noch zuständige Kreisverwaltung hält dieses zwar nicht für notwendig, da Fahrzeuglenker ohnehin ihre Geschwindigkeit so anpassen müssten, dass sie ihr Fahrzeug immer unter Kontrolle hätten. Somit könnte man auf dieser Strecke gar nicht die theoretisch erlaubten 100 Stundenkilometer fahren. „Tempolimits seien erst angebracht, wenn sich eine Unfallhäufung auf einer bestimmten Strecke zeige, was im Bereich der Schänzelstraße nicht der Fall sei“, heißt es. Doch weil die Zuständigkeit laut Zwick in den Bereich der Verbandsgemeinden wechseln soll, könnte dies schon bald kommen. Es sei ihren Informationen zufolge schon ein Förderantrag für die Beschilderung gestellt worden.

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