Kreis Germersheim Durch die Brandung am Baggersee

Der Baggersee Johanniswiesen ist am Samstag Schauplatz der der DLRG Trophy.
Der Baggersee Johanniswiesen ist am Samstag Schauplatz der der DLRG Trophy.

Am kommenden Samstag findet rund um den Baggersee in den Johanneswiesen die DLRG Trophy statt. Für Badegäste bleibt daher das Gelände an diesem Tag zwar gesperrt, aber ein Ausflug dorthin lohnt sich trotzdem. Denn die Trophy ist ein ambitioniertes Rettungssportereignis.

Ursprünglich wurde dieser Sport von australischen Rettungsschwimmern als Training für den Rettungsfall entwickelt. Inzwischen gibt es sogar Europa- und Weltmeisterschaften. Die Trophy der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) gilt als Deutsche Meisterschaft und findet als dreiteilige Wettkampfserie neben Jockgrim noch im südbadischen Salem sowie im Ostseebad Eckernförde in Schleswig-Holstein statt. In Jockgrim rechnen die Ausrichter der DLRG-Ortsgruppe Wörth mit fast 240 Teilnehmern. Der Ortsgruppen-Vorsitzende Andreas Back betont, dass die DLRG von Jockgrim und der Verbandsgemeindeverwaltung sehr viel Zuspruch erfahre: „Das ist nicht selbstverständlich, so etwas motiviert uns.“ Anderenorts bekämen die Ehrenamtlichen der DLRG schon mal „Knüppel zwischen die Beine geworfen“, hört Back immer wieder von zermürbenden Erfahrungen. Gerade für die Trophy benötigt und erhält die DLRG diese Unterstützung. So wird der Badesee kostenfrei zur Verfügung gestellt und können die Athleten in der Schulsporthalle von Rheinzabern übernachten. Die Siegerehrung kann im Ziegeleimuseum stattfinden. Die Region schätzt also, was sie an ihren Lebensrettern hat, die in den Wörther Bädern oder am Jockgrimer Badesse an den Wochenenden und in den Sommerferien ihre freiwilligen Schichtdienste schieben, damit niemand ertrinkt und jeder Insektenstich versorgt wird. Zur Wörther Strategie mit Badepark und Hallenbad könne man der „Kommunalpolitik nur gratulieren“, sagt Back. Nur rund 60 Prozent der heute Zehnjährigen in Deutschland könnten heute noch schwimmen, mahnt er. Denn was passiert in einigen Jahren, wenn zum Beispiel die Südpfälzer dieser Generation an einem der 22 Seen im Landkreis Germersheim der Übermut packt? Solche Sorgen wird man am Samstag nicht haben müssen. Denn die dann antretenden Athleten werden selbstverständlich fit sein und schwimmen können. Es gibt Einzel- und Staffeldisziplinen, die offiziell von 8 bis 17.30 Uhr ausgetragen werden. Wobei der ehemalige Wettkampfleiter Dieter Anders daran erinnert: „Es läuft, bis es fertig ist. Lasst mal ein Gewitter kommen, dann musst Du schon mal eine Stunde dranhängen!“ Die Sportler messen sich in anspruchsvollen Disziplinen: Beim Brandungsschwimmen (Surf Race) geht es auf einen zirka 400 Meter langen Rundkurs. Im Strandkurzsprint (Beach Flag) wiederum sprinten die Rettungssportler 20 Meter am Strand und greifen nach einem Stab. Da es weniger Stäbe als Teilnehmer gibt, scheidet in jeder Runde einer aus. Bei Rettungsski-Rennen (Surf Ski-Rennen) wird aus dem knietiefen Wasser gestartet und anschließend ein etwa 700 Meter langer Rundkurs absolviert. Als Königsdisziplin dieser Freigewässer-Wettkämpfe gilt der Rettungstriathlon (Oceanwoman und Oceanman). Hierbei absolvieren die Athleten alle drei vorgenannten Disziplinen in Folge. Für die Zuschauer dieses spektakulären Wettkampftages ist der Eintritt frei. Da bei so viel Sport gewiss schon das reine Zuschauen für Durst und Hunger sorgen wird, ist der Kiosk am Samstag natürlich geöffnet. Info www.dlrg.de

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