Kreis Germersheim Die Bienwaldhalle muss warten

Aufgrund der hohen Verschuldung bleibt der Stadt Kandel immer weniger Spielraum. Dennoch stehen für die kommenden vier Jahre Investitionen von über 30 Millionen Euro im Haushaltsplan – von denen aber dank umfangreicher Förderprogramme nur etwa 9 Millionen auf die Stadt Kandel entfallen.

Der dickste Brocken ist die Sanierung des Bürgerhauses Minderslachen, die mit knapp 1,1 Millionen Euro eingeplant ist. Dabei kommen Fördermittel zum Tragen: 200.000 Euro aus Mitteln der EU (Ilek-Programm), 400.000 aus dem sogenannten I-Stock. Da diese Förderung des Landes-Rheinland-Pfalz aber nur für eine Maßnahme greifen kann, muss eine andere weiter warten: Die Erweiterung der Bienwaldhalle klappt wohl erst 2020. Sie ist wegen der verschärften Brandschutzrichtlinien notwendig. Denn im Gebäude gibt es neben der Bienwaldhalle noch eine kleinere Sporthalle, die inzwischen jedoch nur noch für diesen Zweck genutzt werden darf und nicht mehr für Catering oder Garderobe. Beim Markt der Berufe der Integrierten Gesamtschule, Prunksitzungen der Bikage oder dem Bienwaldmarathon steht deshalb seit geraumer Zeit ein weißes Zelt als Ausweichquartier auf dem Parkplatz. Die Bikage musste dennoch für ihre Jubiläumsgala im November nach Wörth ausweichen. Ein Anbau soll all diese Probleme lösen. Falls sich dafür überraschend einen Fördertopf auftun sollte, wäre die Stadt gerüstet: „Wir haben die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Das ist eine Erfahrung aus dem Bienwaldstadion“, sagt Stadtbürgermeister Günther Tielebörger. Dort übernimmt ein Bundesprogramm 90 Prozent der Kosten für die Sanierung von Stadiongelände und Tribüne. Dieser Antrag musste extrem kurzfristig gestellt werden und es hatte sich ausgezahlt, dass die Stadt gut vorbereitet war. Über das Landesprogramm „Aktive Stadt“ sollen zunächst zwei Projekte finanziert werden: Die öffentliche Toilette auf dem Marktplatz ist mit 100.000 Euro eingeplant, die Stadt muss jedoch nur 20.000 Euro übernehmen. Ähnlich hoch erhofft man sich die Förderung für die Sanierung der Turmstraße 7: Das marode Fachwerkhaus, in dem die Volkshochschule untergebracht war, steht schon lange auf der Liste. Nun soll es für 700.000 Euro saniert werden, das Landesprogramm soll 80 Prozent der Kosten tragen. Keinerlei Fördermittel gibt es derzeit jedoch für den Neubau des Bauhofs. Diesen wird die Stadt dennoch in Angriff nehmen. Geplant ist derzeit eine Kreditaufnahme von 3,5 Millionen Euro. „Annweiler baut günstiger, das werden wir uns ansehen“, kündigt Tielebörger an. Mehrere Anläufe waren gescheitert, das Gebiet rund um den alten Bauhof in ein reines Wohngebiet umzuwandeln. Dann dann hätte die Stadt das Grundstück deutlich teurer verkaufen können. Derzeit wird laut Plan mit einem Verkaufserlös von 500.000 Euro gerechnet. Es habe auch schon Interessenten wie einen Gartenbaubetrieb gegeben, sagte Tielebörger. Da der alte Bauhof aber weiter genutzt werden muss, müssen potentielle Käufer zunächst noch warten. Termin Der Stadtrat Kandel tagt am Dienstag, 18. Dezember, 19 Uhr, im Rathaus Kandel.

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