Kreis Germersheim Die Agenda ist noch prall gefüllt

Günther Tielebörger.
Günther Tielebörger.

Fast vier Jahrzehnte ist es her, dass Günther Tielebörger nach Kandel gekommen ist. Seitdem hat er das Bild der Stadt und Verbandsgemeinde mit zahllosen Projekten entscheidend geprägt. Morgen, Sonntag, wird Stadtbürgermeister Günther Tielebörger 70 Jahre alt.

1981 hatte Oskar Böhm (SPD), damals Verbands- und Stadtbürgermeister in Personalunion, einen jungen Verwaltungswirt aus Niedersachsen in die Südpfalz geholt. Zu dieser Zeit wählte der Verbandsgemeinderat seinen Bürgermeister noch selbst. Günther Tielebörger übernahm das Amt 1981 und trat erst bei den Wahlen 2009 nicht mehr dafür an. Seit 2004 ist er zudem Stadtbürgermeister von Kandel. Stadthalle, Bienwaldhalle, Ortsumgehung, mehrere Baugebiete – Tielebörger ist stets für kreative Ideen gut. Im Stadtrat werden ihm dafür gerne die stetig steigenden Schulden der Bienwaldstadt vorgehalten, dennoch wurden über die Jahre viele große Entscheidungen mitgetragen. Doch einfach „machen“ geht nicht mehr, Stichworte sind hier zum Beispiel Brandschutz und Lärmschutz. „Die Bretter, die man bohren muss, sind dicker geworden“, sagt Tielebörger im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Prozesse seien langwieriger, Verwaltungsabläufe komplexer geworden. Dennoch steht kommunalpolitisch noch einiges auf seiner Agenda. Drei Beispiele: Mit dem Proramm „Kandel aktiv“ soll die Stadt attraktiv bleiben, die Bienwaldhalle soll einen Anbau bekommen und so wieder den brandschutzrechtlichen Vorgaben genügen, das Bürgerhaus Minderslachen so umgebaut werden, dass es die Vereine nutzen können. Doch auch wenn es bei Diskussionen im Rat oder Ausschuss mal rund geht: In Kandel wechselt deshalb niemand danach bei einer Begegnung die Straßenseite. „Man kann miteinander umgehen“, sagt Tielebörger. Das schätze er an Kandel sehr. Der gebürtige Niedersachse ist in der Südpfalz heimisch geworden. „Die längste Zeit meines Lebens habe ich in Kandel gewohnt“, sagt Tielebörger und merkt mit dem Blick auf seine drei Enkelkinder an: „Wir bleiben auch hier.“ Zwischendurch hebt der begeisterte Pilot gerne ab. Der aktuelle Medizin-Check ist überstanden, im Frühjahr geht es wieder los, freut sich Tielebörger. Als erstes Ziel wird mit dem Motorsegler vermutlich die Nordseeinsel Borkum angesteuert. Ob er bei der Kommunalwahl 2019 noch einmal als Stadtbürgermeister antritt, will Tielebörger erst Anfang nächsten Jahres entscheiden. Morgen wird erst einmal gefeiert: Am Vormittag mit dem Stadtrat, Bürgermeisterkollegen sowie Vereinsvorsitzenden und am Abend mit Freunden und der Familie.

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