Kreis Südliche Weinstraße Deutlich weniger Wohnungseinbrüche

Am 30. August haben Bankräuber einen Geldautomaten in der VR-Bank-Filiale in Steinfeld gesprengt. Beute machten sie nicht. Autom
Am 30. August haben Bankräuber einen Geldautomaten in der VR-Bank-Filiale in Steinfeld gesprengt. Beute machten sie nicht. Automat und Bankgebäude wurden stark beschädigt. Insgesamt ist die Kriminalität im Grenzgebiet zu Frankreich im vergangenen Jahr zurückgegangen.

In Rheinland-Pfalz sind die Straftaten 2017 um 8,3 Prozent zurückgegangen, im Bereich der Polizeiinspektion Bad Bergzabern dagegen um 11,1 Prozent angestiegen. Soweit die Statistik. Der Anstieg bedeutet nicht zwangsläufig, dass es tatsächlich mehr Straftaten gegeben hat. „Es kommt immer darauf an, wie viel uns angezeigt wird“, sagt Dieter Wolff, Leiter der Polizeiinspektion Bad Bergzabern. Dass es beispielsweise bei den Körperverletzungen einen Anstieg um 13,5 Prozent und damit den höchsten Wert in den vergangenen fünf Jahren gegeben habe, liege ganz stark an wechselseitigen Anzeigen von Beteiligten, erläutert Wolff. Polizeikommissar Daniel Nittner, der die Kriminalitätsstatistik für die PI erstellt hat, verweist darauf, dass die sogenannte Häufigkeitszahl für den Zuständigkeitsbereich unter dem Landesdurchschnitt liege. Die Häufigkeitszahl bezeichnet die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner. Im Land liegt diese statistische Kennziffer bei 6191, im Bereich der PI Bad Bergzabern bei 5640. Allerdings gibt es im Zuständigkeitsbereich große Unterschiede: Während die Zahl in der VG Bad Bergzabern insgesamt bei 6010 liegt, beträgt sie in der Kurstadt 9040. In dem Teilbereich der VG Annweiler, für den die Bergzaberner Polizei zuständig ist, also in Gossersweiler-Stein, Münchweiler, Silz, Völkersweiler, Waldhambach und Waldrohrbach beträgt sie sogar nur bei 3238. Bereiteten in der jüngeren Vergangenheit die Wohnungseinbrüche vor allem im Grenzgebiet zu Frankreich Sorgen, ist in diesem Bereich der Rückgang besonders signifikant. „2017 wurden uns zwölf Einbrüche gemeldet, das sind 47,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor“, rechnet Nittner vor. Prävention, landesweite Aktionen und das Bürgerforum, das die PI zu diesem Thema organisiert hat, hätten sicher zu diesem Rückgang beigetragen, meint Wolff. „Außerdem liegen wir an keiner Autobahn oder Schnellstraße, das schreckt mögliche Täter ab“, sagt der Dienststellenleiter. 46 Diebstähle mehr als 2016 wurden im vergangenen Jahr registriert, was einem Anstieg von 13,9 Prozent entspricht. Schwerpunktmäßig handelt es sich dabei um Ladendiebstähle. Die Quote der Anzeigen hängt hier davon ab, wie streng etwa in den einzelnen Supermärkten kontrolliert werden. Es gebe Märkte, aus denen häufig Diebstähle gemeldet würden, von anderen höre man fast nie etwas, ist die Erfahrung der Polizei. Den geringsten Wert der vergangenen fünf Jahre gibt es bei der Straßenkriminalität: 191 Fälle wurden gezählt. Hierunter fallen alle Delikte, die im öffentlichen Raum begangenen werden oder von dort ausgehen. Hierzu zählen beispielsweise Raub, Diebstähle aus Autos, Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. „Da diese Straftaten unmittelbar in der Öffentlichkeit begangen werden, beeinflussen sie maßgeblich das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung“, betont Nittner. Was die Öffentlichkeit häufig nicht mitbekommt, ist die Gewalt in engen sozialen Beziehungen, etwa Familien. Da wurde 2017 ein Anstieg um 49 Prozent beziehungsweise 25 Fälle im Vergleich zum Vorjahr registriert. „Hierbei handelt es sich oft um Wiederholungstaten, also um Beziehungen, in denen es häufig zu Gewalt beziehungsweise Straftaten kommt“, erläutert Nittner. 18 Fälle von Schulkriminalität wurden 2017 gezählt, drei weniger als im Jahr zuvor. Darunter fallen alle Delikte, die im Zusammenhang mit Schulen stehen. „Vieles wird dort sicherlich intern geregelt“, meint Wolff, „aber es ist klar: Schulkriminalität spielt bei uns keine große Rolle.“

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x