Kultur Südpfalz Der Kaiser von Rom und der meiner Seele

Die Sopranistin Nora Maria Eckhardt singt. Begleitet wird sie von Ulrike Krämer am Klavier.
Die Sopranistin Nora Maria Eckhardt singt. Begleitet wird sie von Ulrike Krämer am Klavier.

Ihre Hauptaufgabe sieht die Pfälzische Musikgesellschaft (PMG) in der Förderung des qualifizierten musikalischen Nachwuchses. Dazu bietet sie unterschiedliche Kurse an. Nun präsentierten hochtalentierte Musiker bei einem Konzert in der Aula der Landauer Maria-Ward-Schule die Ergebnisse eines dreitägigen Workshops zusammen mit der Lucie-Kölsch-Musikschule in Worms unter Leitung von Stefanie Krahnenfeld und Pierre-Eric Monnier.

Besonders liegt der PMG Kammermusik am Herzen. So war der Kurs für Singstimme und Klavier und Violine und Klavier ausgeschrieben. Wie der Vorsitzende der Pfälzischen Musikgesellschaft, Peter Arnold, sagte, will man neue Wege gehen und neben begabten jungen Künstlern in professioneller Ausbildung auch Musikbegeisterte einbinden. Aus welcher Sparte die sechs Teilnehmer auch kamen – manche bereiten sich auf den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ vor, andere studieren bereits an renommierten Musikhochschulen – die Ergebnisse konnten sich hören lassen. Die Dozenten Stefanie Krahnenfeld, Professorin für Gesang an der Musikhochschule Mannheim, und Pierre-Eric Monnier, Konzertmeister am Pfalztheater Kaiserslautern und Dozent an der Musikhochschule des Saarlandes, haben intensive und großartige Arbeit geleistet. Ein großes Lob gebührt auch den beiden Pianistinnen: der an der Mannheimer Musikhochschule als Korrepetitorin tätigen Eunyoung Lee und Ulrike Krämer, die den Gesang und das Violinspiel an dem ziemlich hart ausgerichteten Bechstein-Flügel in überwältigender Präsenz sehr einfühlsam ergänzten. Pierre-Eric Monnier eröffnete das Konzert mit einer Violinsonate von Fauré, die er fein im Ton, zupackend und dynamisch exakt ausbalanciert wiedergab. Nora Maria Eckhardt sang sehr ausdrucksvoll und mit sicher geführtem Sopran „Et exsultavit“ aus Bachs „Magnificat“ und „Du nennst mich armes Mädchen“ von Schumann. Strahlende Brillanz entfaltete sie in der Arie „Torna di Tito“ von Mozart. Sängerisch und mimisch steigerte sie sich in „Faites-lui mes aveux“ von Gounod und in „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ von Robert Stolz bis zur Höchstform. Hanna Schäfer begeisterte mit ihrem leuchtenden Sopran, den sie in Liedern von Haydn, Schumann, Mahler und Chopin facettenreich einsetzte. Das gehetzte Tempo in der bewegenden Arie „Che farò senza Euridice“ von Gluck war dagegen nicht verständlich und ging auf Kosten der Empathie. Schade! Wunderschön wiederum verband sich Hanna Schäfers Stimme mit Nora Maria Eckhardts beweglich perlendem Sopran in „Die Schwestern“ von Brahms. Dramatisch, mitreißend und mit leidenschaftlichen Aufschwüngen sang die Sopranistin Christiane Fritzinger „Denk’ ich dein“ von Robert Franz und „Andres Maienlied“ von Mendelssohn. Mit lichtem Glanz und kultivierter Stimmführung ließ Amelie Gerst in den Liedern aus op. 39 von Schumann ihren wandlungsreichen Sopran erschallen. Auch mit der Geige zeigte sie sich in Mozarts Violinsonate e-Moll und in Kabalewskis Violinkonzert C-Dur als technisch und musikalisch versierte Künstlerin. In Letzterem verblüffte sie mit fulminanter Finger- und Bogenakrobatik. Etwas zu dezent ging Carl-Philipp Haus die Violinsonate a-Moll von Beethoven an. Vor allem im Piano fehlten noch ein wenig Fülle und Resonanz. Doch bei der souveränen Gestaltung der Violinsonate D-Dur von Prokofiev demonstrierte er sein überaus hohes musikalisches Talent. Eunyoung Lee und Ulrike Krämer zeichneten in den Klavierbegleitungen tiefgründig die Stimmungen der Textvorlagen nach und brachten in bewundernswertem Miteinander die Soloparts der Instrumentalisten zum Leuchten. Stimmlich und darstellerisch erstklassig, beschloss Stefanie Krahnenfeld mit „Art is calling for me“ von Victor Herbert das Konzert. Auch der Humor kam nicht zu kurz: Als Zugabe sangen die Dozenten das Katzenduett von Rossini.

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