Lokalsport Südpfalz Der angesagte Linkshänder

«LANDAU.» Trainer Sandor Tenke zieht seinen Rechtsaußen schon mal auf, spricht von Amokläufen: „Keiner weiß, was er macht.“ Lukas Müller macht immer mehr Tore in der Handball-Pfalzliga. Er steht bei 31 Saisontoren. In der HSG Landau/ Land kämpfen sie um den Klassenerhalt. Ein Heimsieg gegen den TV Wörth (Sonntag, 18 Uhr, in Albersweiler) kann helfen.

20:30 verlor die HSG das Hinspiel. Lukas Gerstle, mit 97 Treffern der Toptorschütze, habe viel verschossen, Wörths Torhüter gut gehalten, fällt Tenke zum Hinspiel beim TVW ein, der viele Jahre sein Verein war, wo Frank Schindler seit 2016 Trainer ist. Tenke hat den Zusammenschluss von Albersweiler Pfalzliga- und Landauer A-Klasse-Spielern bei der HSG und das Unterfangen Klassenerhalt stets optimistisch gesehen. Jetzt, kurz vor Weihnachten, gibt er zu: „Am Anfang habe ich gemeint, das schaffen wir nicht.“ Für beide Seiten sei das nicht einfach gewesen als Mannschaft. Es bräuchte viel Individualtraining, Zweikampf- und Einstellungsschulung. 30 Tore könne die Mannschaft inzwischen im Spiel werfen, nun müsse an der Abwehr gearbeitet werden. Tenke denkt daran, die WM-Pause im Januar zu nutzen: „Früh ins Training einsteigen und versuchen, uns zu verbessern.“ Lukas Müller wird stärker. Die chronische Entzündung an der Ferse komme wohl von einer Fehlhaltung, erklärt der 29-Jährige. In der Vorbereitung habe er oft gefehlt, mit täglichen Übungen, um die Achillessehne locker zu halten, seien die Schmerzen auf einem erträglichen Level. Lukas Müllers Mutter spielte ebenfalls Handball. Sie war von der Leichtathletik zu den Nußdorferinnen gekommen. Als die 1990 in die 2. Liga aufstiegen, war sie nicht mehr dabei. „Dann bring’ wenigstens eine Linkshänderin auf die Welt“, soll Trainer Wolfgang Baum damals zu ihr, Rechtshänderin, die rechts außen spielte und später beim ASV Landau wieder einstieg, gesagt haben. Linkshänderinnen waren damals rar beim TVN, erinnert sich Mitspielerin Sigrid Prinz. Lukas Müller ist Linkshänder. In der Jugend habe er Mitte gespielt, sagt er. In der A-Jugend hörte er auf, zwei, drei Jahre später fing er wieder an. Mit dem Bachelor-Abschluss in Steuern und Prüfungswesen arbeitet er bei einer Landauer Steuerberater- und Wirtschaftsprüferkanzlei. Die Steuerberaterprüfung könnte er im nächsten Jahr angehen. „Es wird schwer, aber es ist machbar“, sagt Müller beim Thema Klassenerhalt. „Mit jedem Spiel finden wir besser zueinander.“ Die SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam erwartet am Sonntag parallel den TV Dahn, der hinter der HSG Landau/ Land den letzten Platz einnimmt.

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