Kreis Germersheim Denkmalschutz gibt Geld für Fachwerkhaus

Im Fall des denkmalgeschützten Gebäudes Ludwigstraße 20 gibt es möglicherweise Bewegung. Das schreibt Landrat Fritz Brechtel (CDU) in einer Pressemitteilung. Das Fachwerkhaus sollte wegen eines privaten Bauvorhabens abgerissen werden, in einem neuen Gebäude sollten drei Parkplätze entstehen. Anwohner hatten dagegen protestiert und sich an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gewandt. Diese hatte auf der Suche nach einer Lösung die Generaldirektion Kulturelles Erbe eingeschaltet (wir berichteten).

Eine Sanierung des Gebäudes sei dem Investor, Jean Pierre Baron, wirtschaftlich nicht zuzumuten, hieß es noch im Mai von der Kreisverwaltung. Daher hatten die Denkmalschutzbehörden des Kreises und des Landes den Abriss des Gebäudes in Aussicht gestellt. Doch in der Zwischenzeit waren in Jockgrim die Ruhe immer lauter geworden, das Gebäude möglichst zu erhalten. Die Kosten für die Sanierung liegen bei diesem Gebäude zirka 60.000 Euro über den Kosten eines Ersatzneubaus. Landrat Brechtel hatte sich schriftlich an die Denkmalschutzfachbehörde, die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) gewandt. Nun könnte nach Auskunft der GDKE diese Wirtschaftlichkeitslücke geschlossen werden, da das Land bereit ist, die fehlenden 60.000 Euro im Rahmen einer denkmalrechtlichen Förderung zu gewähren. Allerdings ist die Förderung des Landes und der Denkmalschutzfachbehörde mit einer Forderung verbunden, nämlich das Gebäude als Wohnhaus zu erhalten. Der Investor hat jedoch das Fachwerkhaus in drei Garagen umgeplant und diese Garagen schon längst privatrechtlich veräußert. Vergangene Woche gab es einen runden Tisch, zu dem die Kreisverwaltung Germersheim auch Vertreter der Generaldirektion Kulturelles Erbe und den Investor der Ludwigstraße 20 eingeladen hatte. Baron habe sich bereit gezeigt, das Gebäude mit Hilfe der Landesförderung zu sanieren, allerdings benötigt er weiterhin die drei Stellplätze, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings wäre hier eine pragmatische Lösung möglich: Da sich vor dem Gebäude Ludwigstraße 20 fünf öffentliche Stellplätze befinden, könnte die Gemeinde dem Investor mindestens drei der fünf Stellplätze veräußern. Laut Aussage des Investors wird er dann das Kulturdenkmal Ludwigstraße 20 als Wohnhaus sanieren und in seiner jetzigen Form bewahren. Sollte die Gemeinde diese Variante ablehnen, wird der Investor einen Ersatzbau als Garage im Fachwerkstil errichten. Neue Vorschläge hierzu wurden von der Kreisverwaltung Germersheim erarbeitet, heißt es in dem Schreiben weiter. Diese Pläne sollen als Alternative mit Gemeinde und Anwohnern abgestimmt werden.

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