Kreis Südliche Weinstraße Daniel wie Kai aus der Kiste

Bis Ende dieser Woche noch in Elternzeit, dann wieder im Berufsleben: Bewerber Daniel Poth.
Bis Ende dieser Woche noch in Elternzeit, dann wieder im Berufsleben: Bewerber Daniel Poth.

Neun von 22 Sitzen im Stadtrat Edenkoben gehören der Freien Wählergruppe. Insofern verwunderte es bei diesem Wählerpotenzial schon, dass nach dem Tod von Stadtbürgermeister Werner Kastner (FWG) im November 2017 bei der Suche nach einem Nachfolger kein „Freier“ den Hut in den Ring warf. Nun, am 26. Mai, ist das anders. Daniel Poth, bisher kommunalpolitisch noch nicht in Erscheinung getreten, will es wissen. Wie aus dem Hut gezaubert.

Auf die Frage, warum er nicht schon im März kandidierte, kommen von dem 32-Jährigen zwei Antworten. „Es war noch nicht die Zeit dafür. Nach dem Tod des seit 1999 amtierenden Stadtchefs Werner Kastner musste sich die FWG neben der Trauerbewältigung erst einmal neu sortieren und aufstellen.“ Unter den FWG-Mitgliedern habe damals niemand so kurzfristig sein Berufsleben auf den Kopf stellen und für das Amt kandidieren können, sagt Poth auf Anfrage der RHEINPFALZ. Der zweite Grund: Zum damaligen Zeitpunkt hatte Poth noch keinen ersten Wohnsitz in Edenkoben. Er habe längere Zeit eine Wohnung für seine vierköpfige Familie gesucht und erst im Herbst etwas Passendes gefunden. Zur Politik gekommen ist er durch seinen Schulfreund, den Vorsitzenden der FWG, Matthias Bär. „Mit ihm tausche ich mich schon seit langer Zeit über die politischen Geschehnisse in Edenkoben aus, und wir haben uns gemeinsam Gedanken über die Zukunft unserer Heimatstadt gemacht.“ Matthias Bär sei es auch gewesen, „der in mir den Funken gezündet hat, dass ich mich als Kandidat zur Verfügung stelle.“ Denn immer nur darüber reden und schimpfen, das bringe niemanden weiter. „Man muss etwas tun, wenn man etwas für seine Heimat und die Menschen, die dort leben, erreichen will“, sagt Daniel Poth, der Geschichte als sein Lieblingsfach in der Schule bezeichnet. Nach der Grundschule in Edenkoben, dem Besuch des Max-Slevogt-Gymnasiums in Landau machte er im Jahr 2003 in der Realschule Annweiler die Mittlere Reife. Danach begann er eine Ausbildung im Grenzzolldienst beim Hauptzollamt Frankfurt am Flughafen. Bis 2015 machte er Dienst als Abfertigungsbeamter im Reise- und Warenverkehr. Danach wechselte er an seinen jetzigen Standort in Kaiserslautern. Dazwischen wurde Poth zur damaligen Bundesfinanzdirektion West in Köln abgeordnet. Im Nebenamt war er Lehrer am Bildungs- und Wissenschaftszentrum in Neustadt. Als Fußballer jagt der Vater von zwei Söhnen (eineinhalb Jahre und acht Wochen) bei der Spielvereinigung Edenkoben in der AH Ü32 dem runden Leder nach. Dreimal in der Woche zieht es ihn zum Joggen. Seit 2009 ist Poth Mitglied beim Karnevalverein Frohsinn in Edenkoben, seit acht Jahren fungiert er als Sitzungspräsident. Die Mutter seiner beiden Kinder lernte er 2013 beim Ball der Prinzessinnen der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine in Bad Dürkheim kennen. Auch Skifahren und Urlaub in den Bergen auch außerhalb der Winterzeit nennt Poth als seine Lieblingsbeschäftigungen. Außerdem die Bücher von Robert Harris und Jonathan Strout. Was seine politischen Ziele anbelangt, so nennt der FWG-Spitzenkandidat die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Edenkoben. Die Sicherheit auf Kindergarten- und Schulwegen, die Wohn- und Lebensqualität für Jung und Alt, Verkehrsberuhigung, Weiterentwicklung beim Tourismus, Ordnung und Sauberkeit in der Stadt, Förderung von Vereinen und kulturellen Einrichtungen und eine nachhaltige Stadtentwicklung. „Wichtig ist mir ein gemeinsames Miteinander im Stadtrat und eine enge Zusammenarbeit mit den Beigeordneten.“ Und: Er sei in der Lage, das Stadtbürgermeisteramt mit seiner beruflichen Tätigkeit zu verbinden.

x