Kultur Südpfalz Berg Bemerkt: Der Tod am Pult heute vor 50 Jahren

J. Keilberth
J. Keilberth

In den 1930er-Jahren gastierte das Badische Staatstheater in der Landauer Festhalle einmal mit Wagners „Götterdämmerung“. Am Pult stand der damals junge Generalmusikdirektor des Hauses, der in der Fächerstadt geborene Joseph Keilberth, der schon als Korrepetitor und Kapellmeister dort wirkte, und mehrfach zu Gastspielen in die Festhalle kam. Warum es lohnt, an Keilberth zu erinnern? Weil der exakt 14 Tage nach Karajan (der sich um den Job in Karlsruhe auch beworben hatte) Geborene zu den größen Wagner-Dirigenten des 20. Jahrhunderts zählt und mit der erst vor einigen Jahren veröffentlichen Bayreuther „Ring“-Produktion von 1955 die vielleicht beste auf Tonträger dokumentierte Interpretation der Tetralogie geboten hat. Und warum erinnern wir gerade heute an Joseph Keilberth, der auch exzellent Mozart und Bruckner dirigierte und früh Mahler aufs Programm setzte? Weil Keilberth heute vor 50 Jahren starb. Er war ab 1959 Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München und eröffnete 1963 das wiedererstandene Haus am Max-Joseph-Platz. Joseph Keiberth starb am 20. Juli 1968 am Pult bei der Aufführung von Wagners „Tristan und Isolde“ im Nationaltheater. Fast an derselben Stelle in dem großen Liebesduett war im Juni 1911 am selben Ort Felix Mottl zusammengebrochen und einige Tage später gestorben. Mottl war von 1880 bis 1903 der Chefdirigent am damaligen Hoftheater in Karlsruhe.

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