Landau B-10-Sperrung bei Landau verursacht Verkehrschaos

In der Wollmesheimer Straße in Landau staut sich seit der Umleitung der Verkehr. Längst nicht alle Lastwagenfahrer sind Anlieger
In der Wollmesheimer Straße in Landau staut sich seit der Umleitung der Verkehr. Längst nicht alle Lastwagenfahrer sind Anlieger.

Die B-10-Sperrung bei Landau macht Probleme: Trotz weiträumiger Umleitung fahren Scharen von Lastwagen durch die Dörfer im Landauer Umland. Jetzt wird bei der Beschilderung nachgebessert. Ein Problem bleibt: Die Verwarnungsgelder tun nicht weh.

„Kann man den ganzen Schwerverkehr nicht einfach großräumiger umleiten? Das ist ja echt eine Zumutung!“ Das ist nur einer von ungezählten Kommentaren auf der Facebook-Seite der RHEINPFALZ-Redaktion Landau. In vielen Dörfern rings um die Stadt und an etlichen Stadteinfahrten nach Landau staut sich wegen der vierwöchigen B-10-Sperrung der Verkehr – und meistens sind es Lastwagenfahrer, die für Probleme sorgen. Das passiert, obwohl es Hinweisschilder auf die B-10-Sperrung auf allen umliegenden Autobahnen ebenso gibt wie eine weiträumige Umleitung ab Annweiler (siehe Grafik). „Das ist ein immer wieder auftretendes Problem“, weiß Boris Egem vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer: Trotz frühzeitiger Information auf der LBM-Homepage (www.lbm.rlp.de) und über die örtlichen Medien und trotz umfangreicher Ausschilderung der Umleitung halten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die empfohlenen Routen.

Der Landauer Polizei liegen etliche Beschwerden vor

Im konkreten Fall wird die Umleitung ab Annweiler oft ignoriert, dann landen die Fahrzeuge an der B-10-Vollsperrung bei Birkweiler, wo eine weitere Umleitung durch Siebeldingen und Godramstein ausgeschildert ist. Die ist eigentlich nur für Personenwagen und Anliegerverkehr gedacht, wird aber auch von anderen genutzt. Der Landauer Polizei liegen nach Angaben von Michael Kästel etliche Beschwerden über zu viel Verkehr und Lärm vor, auch über angebliche Tempoverstöße. Vor allem im Früh- und im Feierabendverkehr gebe es Probleme, bestätigt Kästel – auf ein solches Verkehrsaufkommen seien viele Straßen nicht ausgelegt. Polizei und LBM haben daher nachgesteuert: Das Zeichen 253, ein Durchfahrtverbot für Lkw ab 3,5 Tonnen, soll auf der B 10 bei Queichhambach verhindern, dass die Umleitung missachtet wird. Lkw, die dort abfahren, werden nach Annweiler auf die offizielle Umleitung zurückgeführt.

Drei Probleme bleiben

Drei Probleme bleiben: Anlieger können nicht ausgesperrt werden, doch wer tatsächlich Anlieger ist, lässt sich kaum kontrollieren. Zweitens: Sobald ein Laster auf der Umleitungsstrecke ist, kann er sie an beliebiger Stelle auch wieder verlassen, schildert Kästel. So landen viele Lkw beispielsweise auch in den engen Ortskernen von Eschbach, Ilbesheim oder Arzheim (wo das Rangieren für weitere Probleme sorgt) und letztlich an den Landauer Stadtzufahrten, die dafür ebenfalls nicht ausgelegt sind. Veraltete Navis oder ignorante Benutzer tragen vermutlich auch noch dazu bei, dass die offizielle Umleitung missachtet wird, denn nach Angaben von LBM-Sprecher Egem sind Vollsperrung und Umleitung beim Verkehrswarndienst Rheinland-Pfalz (eine Einrichtung der Polizei) eingepflegt. Aus dieser Quelle werden Verkehrsdurchsagen im Rundfunk und moderne Navis gespeist. Drittes Problem: Wenn Lastwagen ein Durchfahrtsverbot missachten, kann die Polizei, sofern sie bei allen übrigen Aufgaben zu Kontrollen überhaupt in der Lage ist, nur eine Verwarnung über 25 Euro aussprechen.

Mittwoch sei die Lage schon besser gewesen

Auf der „kleinen“ Umleitung durch Godramstein ist Mittwoch nachgebessert worden: Nach übereinstimmenden Angaben der Stadtverwaltung, die darum gebeten hatte, und Egems wurde auch in Godramstein ein beidseitiges absolutes Halteverbot auf der L 511/Hauptstraße und auch in der Bahnhofstraße verhängt, damit der Verkehr besser fließen kann. Wie am Dienstag berichtet, war das in Siebeldingen von Anfang an so geregelt. Einen kleinen Trost haben Michael Kästel von der Polizei und Boris Egem vom LBM noch: Erfahrungsgemäß spielt sich die neue Situation nach etwa einer Woche ein, dann lassen die Probleme zumindest nach. Egem berichtet, dass die Bauüberwachung des LBM die Umleitungsstrecke ständig befährt, um notfalls weiter nachbessern zu können. Dienstag sei die Lage noch sehr schwierig gewesen, aber Mittwoch schon etwas besser.

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