Karlsruhe Auch am Hardtwald nagt der Käfer

Massiver Befall durch Borkenkäfer, vor allem durch den sogenannten Buchdrucker, verursacht das schnelle Absterben einzelner Bäume und ganzer Baumgruppen im Karlsruher Hardtwald. Das teilt das Forstamt mit. Durch die Trockenheit haben die Bäume keine ausreichende Möglichkeit, den Käferbefall durch verstärkte Harzbildung zu verhindern.

Haben sich die Borkenkäfer erst einmal eingebohrt und ihre zahlreichen Eier abgelegt, gibt es für einen Baum keine Rettung mehr: Die Larven des Borkenkäfers entwickeln sich dann zwischen Rinde und Holz und bilden ein typisches „Fraßbild“. Durch das Einbohren des Käfers entsteht Bohrmehl, das ähnlich wie Kaffeepulver aussieht, so das Forstamt Karlsruhe. Das Bohrmehl fällt herunter und ist dann im Bodenbereich um den Stamm zu sehen. Anschließend fallen Nadeln ab, im oberen Kronenbereich löst sich später die Rinde. Als einzig mögliche Gegenmaßnahme bleibt, so das Forstamt Karlsruhe, der Einschlag der befallenen Bäume – solange die Jungkäfer der neuen Generation noch nicht ausgeflogen sind. Ähnlich wird auch im Pfälzerwald vorgegangen, dort ist der Borkenkäfer rund um Neustadt beispielsweise zugange (wir berichteten). „Eine Insektizid-Behandlung ist im Stadtgebiet Karlsruhe ausgeschlossen, deshalb wird befallenes Holz in die Laubwälder transportiert und dort bis zum Verkauf gelagert“, teilt die Stadt Karlsruhe dazu mit. In Laubwäldern findet die nächste Borkenkäfer-Generation dann keine Nahrung mehr. Nachteil: „Da derzeit überall im Land und auch in anderen Bundesländern erhebliche Borkenkäferprobleme bestehen, sind momentan die Verkaufs- und Abfuhrmöglichkeiten extrem begrenzt.“ Die Zukunftsaussichten für die betroffenen Waldgebiete sind düster, daraus macht das Karlsruher Forstamt keinen Hehl: „Mittelfristig werden die Fichten in den Karlsruher Wäldern verschwinden, denn der Klimawandel ermöglicht der Baumart hier keine Überlebenschance mehr.“

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