Karlsruhe 330 Meter langer Wetterschutz

Die Plane soll auf das Gerüst mitten in der Nacht aufgezogen werden, weil dafür eine Spur Richtung Wörth gesperrt werden muss.
Die Plane soll auf das Gerüst mitten in der Nacht aufgezogen werden, weil dafür eine Spur Richtung Wörth gesperrt werden muss.

Mit dem Aufbau eines 330 Meter langen Zeltes hat die nächste Phase der Ertüchtigung der Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth begonnen. Seit Freitag wird auf der nördlichen Brückenhälfte das Zelt aufgebaut, unter dessen Schutz später bis zur Brückenmitte betoniert werden soll.

Am Freitag wurden die ersten Zeltpfosten aufgestellt, die stabilen Halterungen für die Seitenpfosten waren schon in den Wochen zuvor vorbereitet worden. In der Nacht von gestern zu heute sollte dann die Zeltplane über das Gestänge gezogen werden, womöglich verzögern sich diese Arbeiten witterungsbedingt aber auch auf heute oder morgen Nacht. Entschieden werden sollte gestern kurzfristig, denn um die Zeltplane auf das Gestänge zu ziehen, ist es nötigt, die Fahrbahn in Richtung Wörth auf eine Spur zu reduzieren. Dies gehe nur in der verkehrsarmen Zeit zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden. Mit Blick auf die zurückliegenden, sehr stürmischen Tage gab das Regierungspräsidium übrigens Entwarnung. Das Zelt entspreche den Vorschriften für sogenannte „Fliegende Bauten“ und sei absolut sturmsicher. Lediglich bei Extremwetterlagen mit orkanartigen Windböen müssten zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden. Womöglich müsste man bei solchen Wetterlagen das Zelt auch kurzfristig abplanen, doch auch das sei kein Problem und brächte den Zeitplan nicht durcheinander, heißt es. Durch die Bauarbeiten sind dagegen bereits seit vergangener Woche erheblich die Zeitpläne von Pendlern durcheinander geraten. „Acht Kilometer Richtung Kandel, acht Kilometer Richtung Germersheim: In dieser Größenordnung bewegt sich seit Montag die Länge des morgendlichen Staus vor der Rheinbrücke in Richtung Karlsruhe. Abends ist es nicht besser: Der Stau auf der Südtangente in Richtung Pfalz ist locker doppelt so lange und reicht auch mal bis kurz vor die A5“, hatte unsere Zeitung am Freitag bilanziert. Auf Facebook meldeten sich zahlreiche Leser zu Wort. Dabei ging es vor allem um Alternativen zur Rheinquerung zwischen Wörth und Karlsruhe. „Ein anderes Problem ist, dass es keine weiteren Parkplätze für Bahnpendler gibt. Das P+R-Parkhaus am Bahnhof reicht an normalen Tagen schon manchmal nicht aus und jetzt erstrecht nicht“, berichtet Martina Endres. Auf der Suche nach einer Umstiegsmöglichkeit auf die Stadtbahn habe sie unlängst bis Knielingen fahren müssen – „also doch über die Brücke“, schreibt sie. Leser Anton Schneider wirft dagegen ein, Lkw und Kleintransporter sollten über die Rheinbrücke beispielsweise bei Germersheim umgeleitet werden. Dem widerspricht Harry Fethel, der auf deutliche Mehrkosten für Speditionen aufmerksam macht und die Frage aufwirft: „Ein Lkw der in Karlsruhe Rheinhafen entlädt, soll über Germersheim fahren und drüben die B 36 wieder zurück?“

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