Landau 25 auf einen Streich zum Jubiläum

Der Wachstumschampion Sero hat einen „unstillbaren Hunger nach Fachkräften“. Zum Jahreswechsel werden 25 Leiharbeiter fest anges
Der Wachstumschampion Sero hat einen »unstillbaren Hunger nach Fachkräften«. Zum Jahreswechsel werden 25 Leiharbeiter fest angestellt. Hier mit den Geschäftsführern Armin Schröder (zweite Reihe, rechts) und Norbert Reiling (zweite Reihe, Dritter von rechts).

«Rohrbach.»Ob Autos, Thermomix oder Smart-Home-Geräte – die Leiterplatten und Elektronikmodule von Sero stecken in unzähligen Alltagsprodukten. Das Unternehmen dahinter ist dagegen weniger bekannt. Dabei spielen die Rohrbacher in der Champions League der Elektronik-Branche. 2016 wurde Sero unter die Top 100 der innovativsten Mittelständler Deutschlands gewählt, ist Finalist für den Großen Preis des deutschen Mittelstands 2017. Dabei fing alles ganz klein an. Mit 29 Jahren gründete Armin Schröder die Elektronik-Firma in Karlsruhe als Zwei-Mann-Betrieb. Heute, 25 Jahre später, beschäftigt diese knapp 300 Mitarbeiter, legte in den vergangenen fünf Jahren eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent pro Jahr hin und hat im laufenden Geschäftsjahr die 100-Millionen-Euro-Marke durchbrochen. Weil er die Führungsarbeit alleine nicht mehr stemmen konnte, holte er sich einen zweiten Geschäftsführer ins Haus. Seit Oktober steht ihm Norbert Reiling zur Seite, der zuvor acht Jahre lang alleiniger Geschäftsführer der DBK-Gruppe in Rülzheim war. Die beiden Männer kennen sich schon einige Jahre. „Und er stand ganz früh ganz oben auf meiner Wunschliste“, so Schröder über Reiling. Dieser hatte auch die Idee, dass das 25-jährige Bestehen des Unternehmens ein schöner Anlass ist, um 25 Leiharbeiter in Festanstellung zu übernehmen. Aber eigentlich passiert das immer wieder bei Sero, das 2009 zu einem der 100 besten Arbeitgeber in Deutschland gekürt wurde und 2012 die Ethics-in-Business-Auszeichnung bekam. „Die meisten Leute in der Produktion stellen wir zuerst als Leiharbeiter an. Wenn sie sich bewährt haben, werden sie nach sechs bis zwölf Monaten in Festanstellung übernommen“, erklärt Schröder. Im Oktober habe Sero 58 Leiharbeiter beschäftigt. Da sei es mal wieder an der Zeit gewesen, einen Schwung zu übernehmen, sagt Reiling, denn das schnell wachsende Unternehmen habe „einen unstillbaren Hunger nach Fachkräften“. Quereinsteiger seien weniger geeignet, die Mitarbeiter müssten schon technikaffin sein. Deswegen arbeite Sero auch mit sechs bis sieben Zeitarbeitsfirmen zusammen, um das eigene Wachstum stemmen zu können. 2015/2016 hat Sero seine Betriebsfläche im Rohrbacher Gewerbegebiet zum fünften Mal erweitert. 4000 Quadratmeter Fertigungshalle, Lager und Verwaltungsfläche sowie 100 neue Parkplätze kamen hinzu. Damit hat das Unternehmen aktuell eine Betriebsfläche von 10.000 Quadratmetern. Aber Schröder und Reiling haben bereits Ausschau nach weiteren Flächen gehalten. In der Nähe ihres Firmengeländes, auch im Gewerbepark „Große Ahlmühle“, haben sie die Option auf ein 50.000 Quadratmeter großes Grundstück. „Bis Ende 2018 werden wir entscheiden, wie und wo wir weitermachen“, so Schröder. Denn auch ein Standort in Osteuropa steht zur Diskussion. Vielleicht werde es auch beides, sagt Reiling. „Wir halten die Fahne für die Beschäftigung in Deutschland zwar hoch, aber es ist nicht so einfach gegenüber unseren Kunden“, erklärt der Geschäftsführer. Das Unternehmen spüre den Fachkräftemangel und viele Kunden säßen mittlerweile in Osteuropa. 40 bis 50 Kunden, die überwiegend aus der Automobilbranche kommen, beliefert das Unternehmen – davon 40 Prozent in Deutschland, den Rest in Ost- und Westeuropa, USA, Mexiko und China.

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