Karlsruhe 20 Jahre Naturschutz über die Grenzen

Es war vor mehr als 30 Jahren nur eine Vision, die heute mit dem Pamina-Rheinpark gelebte Wirklichkeit ist. Seit nunmehr 20 Jahren machen sich 34 Gebietskörperschaften und Kommunen aus Frankreich und Deutschland gemeinsam auf den Weg, um die Auenlandschaft links und rechts des Rheins, die zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten in Europa zählt, in das Bewusstsein der Menschen zu rufen, wie bei der Jahreshauptversammlung im elsässischen Seltz, verdeutlicht wurde.

Eine Museumslandschaft mit fast 1.000 Quadratkilometer, die sich von Germersheim im Norden bis nach Gambsheim im Süden zehn Kilometer auf beiden Seiten des Rheins erstreckt, in der 65 Stationen am Wegesrand sowie elf Museen, zwei Naturschutzzentren und rund 200 Kilometer Radwegenetz zum Verweilen einladen, sogenannte ausgebildete Rheinpark-Guides, deren Führungen große Resonanz erhalten, etablierte Veranstaltungen wie Tag der offenen Tür, Winterzeit, Kulturabende und Begegnungsfeste am Rhein – die Aufzählung der Aktivitäten des Vereins Pamina Rheinpark ist lang. Doch noch immer hat der Verein, der mit einer schlanken Struktur und einem aus Mitgliedsbeiträgen finanzierten Budget arbeitet, Visionen im Kopf. Einige davon finden sich im Bereich der Mobilität, denn die Möglichkeiten zur Überquerung des Rheins sind nach wie vor eher bescheiden, wie Geschäftsführer Claus Haberecht bemerkte. Ideen, an denen gearbeitet wird, sind da: ein gemeinsames Pamina-Ticket für Bus und Bahn, Radwegebrücke im Raum Iffezheim/Roppenheim oder Beinheim/Wintersdorf, ÖPNV-Angebote über die Grenze. Doch konkrete Ergebnisse lassen noch immer auf sich warten, zumal die französischen Partner weiter mit den Auswirkungen ihrer Gebietsreform beschäftigt sind. Während manche politischen Entscheidungen nur träge vorankommen, setzt der Pamina Rheinpark mit seinen beiden Vorsitzenden Siegfried Schaaf, Bürgermeister von Steinmauern, und Camille Scheydecker, Bürgermeister von Soufflenheim, konkrete Maßnahmen vor Ort um. Die Erarbeitung eines Imagefilms mit Luft- und Bodenaufnahmen des Pamina Rheinpark wurde in Auftrag gegeben und wird voraussichtlich in diesem Sommer fertiggestellt sein. Das Museumsnetz wird um das Terra-Sigillata-Museum in Rheinzabern, das Schifffahrtsmuseum in Offendorf und das geplante Museum der Volksschauspiele Ötigheim erweitert. Mit Mitteln aus dem europäischen Interreg V Programm sollen die Rundradwege Nord und Süd ausgeweitet und mit dem neuen Logo auf den Beschilderungen ausgestattet werden. Zudem sollen die Touren mit GPS-Daten versehen werden. Beim Tag der offenen Tür an Christi-Himmelfahrt, 10. Mai, soll der Rundradweg Pamina Rheinpark Süd eröffnet werden. Noch in diesem Sommer soll der Förderantrag für den Rundradweg Nord gestellt werden, der auch den Bienwald, Wörth, Neupotz und Kandel anbindet.

x