Kusel Zur Sache: Die gescheiterte Fusion

„Es gab während der Gespräche nie einen Zeitpunkt, zu dem der Vorstand gegen die Fusion gewesen wäre.“ Mit diesen Worten hat Vorstandssprecher Helmut Käfer gestern auf Nachfrage der RHEINPFALZ das dementiert, was seit Monaten weithin die Runde macht: nämlich dass speziell er ein Gegner der letztlich gescheiterten Fusion mit der Kreis- und der Stadtsparkasse Kaiserslautern gewesen sei. „Die Geschäftsführung hat bei den Gesprächen die Rolle gespielt, die sie per Gesetz spielen soll: Sie sollte betriebswirtschaftlich prüfen, ob eine Fusion für die Kreissparkasse Kusel gut ist, und den Verwaltungsrat entsprechend beraten. Wir mussten nur die Vor- und die Nachteile für die Kreissparkasse Kusel durch die Fusion bewerten.“ Zu dieser betriebswirtschaftlichen Prüfung sei es aber während des Sondierungsprozesses noch gar nicht wirklich gekommen – das hätte im Detail erst zu einem späteren Zeitpunkt angestanden. „90 Prozent der Fragen, die behandelt worden sind, waren politischer Natur.“ Es sei ja nicht Sache des Vorstands, beispielsweise die Verteilung der Gewerbesteuer oder den Bestand der Geschäftsstellen zu garantieren. Das sei allein Sache der Politik. „Da sind wir als Vorstand nicht gefragt“, sagte Käfer. Er sieht auch keinen Riss in den Beziehungen mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden, Landrat Otto Rubly. Beide seien sich der unterschiedlichen Rollen bewusst, die sie in den Sondierungsgesprächen hätten führen müssen, und er, Käfer, wisse, dass Rubly mehr die politischen Aspekte habe im Auge haben müssen – Stichwort: Gebietsreform. Für den Vorstand dürfe das aber keine Rolle spielen. Er sei per Gesetz auf das rein Betriebswirtschaftliche festgelegt, habe auf dieser Basis zu beurteilen, was gut für das Institut, für seinen Träger, für die Mitarbeiter und für die Kunden sei. Käfer räumte ein, dass die Unsicherheit über die Zukunft bei einigen Bewerbungsgesprächen eine Rolle gespielt hätte. Er lobte aber ausdrücklich die Mitarbeiter, dass sie trotz der langen Zeit, in der über Fusionen geredet worden sei, unvermindert engagiert gearbeitet und ein solches Jahresergebnis ermöglicht hätten.

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