Kusel Wolfstein: Königsland-Jugendherberge modernisiert

Der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen Rheinland-Pfalz und Saarland, Jacob Geditz, und Stadtbürgermeister Herwart Dilly in
Der Vorstandsvorsitzende der Jugendherbergen Rheinland-Pfalz und Saarland, Jacob Geditz, und Stadtbürgermeister Herwart Dilly in einem der 35 Zimmer, die alle mit Dusche und WC ausgestattet sind.

Gerade einmal zehn Monate hat der Umbau der Königsland-Jugendherberge in Wolfstein gedauert. Nun zählt sie zu den modernsten Jugendherbergen, die es gibt. Gestern wurde sie offiziell im Beisein von etwa 100 Gästen vom Vorstandsvorsitzenden der Jugendherbergen Rheinland-Pfalz und Saarland, Jacob Geditz, eröffnet.

Es sei durchaus nicht selbstverständlich, dass man die Wiedereröffnung feiern könne, sagte Geditz. Noch vor rund zweieinhalb Jahren habe die Existenz der Jugendherberge auf der Kippe gestanden. „Wir hatten Brandschutzauflagen von rund 450.000 Euro zu erfüllen. Da stellte sich die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, mehr zu investieren oder gar nichts“, rief Geditz in Erinnerung und betonte: „Bei einer Schließung wäre sie weg gewesen für alle Zeiten.“ Die Entscheidung fiel zugunsten der Jugendherberge; auch dank der Bereitschaft von Landkreis und Stadt, sich finanziell an einer Modernisierung zu beteiligen. Von den 3,1 Millionen Euro übernahm das Jugendherbergswerk zwei Millionen, der Landkreis beteiligte sich mit 800.000 Euro und die Stadt Wolfstein mit 300.000 Euro. So richtete Geditz denn auch seinen Dank an den Landkreis, den Kreistag, die Stadt Wolfstein und deren Stadtrat, weil „sie mitgezogen haben“. Erfreut zeigte sich Geditz über die bereits 13.000 gebuchten Übernachtungen im Vorfeld der Eröffnung; für dieses Jahr liege das Ziel bei 20.000. Der Präsident der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz/Saarland, Peter Schuler, geht sogar von 25.000 Übernachtungen aus, die von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt und Region seien. Jeder Gast bringe etwa 100 Euro Wertschöpfung pro Tag in die Region. Bei den anvisierten 25.000 Übernachtungen sei das ein Potenzial von 2,5 Millionen Euro, rechnete Schuler vor.

Baustein im touristischen Angebot

Landrat Otto Rubly bezeichnete die Jugendherberge als wichtigen Baustein im touristischen Angebot des Landkreises. Das Konzept des Hauses sei überzeugend. Nun sei es entscheidend, „dass Menschen kommen, die Region kennenlernen und wiederkommen“, sagte der Landrat. Unabhängig vom touristischen Aspekt seien Jugendherbergen wichtige Einrichtungen, die gesellschaftliche Aufgaben im Bereich der Bildung und der Jugendarbeit übernähmen, die soziale Kompetenzen und das Erleben der Natur förderten, sagte Rubly. „Ein guter Tag für Wolfstein“, zeigte sich Stadtbürgermeister Herwart Dilly erfreut. Die Jugendherberge sei ein enormer Gewinn für die Stadt und die Region, von der alle profitierten. Er sei sicher, dass man bald wieder 40.000 und mehr Übernachtungen in Wolfstein erreiche, sagte Dilly – so wie es vor der Schließung der Jugendherberge der Fall gewesen sei. Außer der Jugendherberge gibt es laut Dilly 17 Übernachtungsbetriebe in der Stadt, darunter auch den Campingplatz der Familie Burgers.

Reizvolle Landschaft

Keiner der Redner vergaß die reizvolle Landschaft zu erwähnen, die sich dem Betrachter beim Blick aus den Fenstern der Jugendherberge offenbart, die hoch über Wolfstein liegt. Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein, Andreas Müller, sprach von einem „Urlaubsparadies“, in dem die Jugendherberge liegt mit Kalkbergwerk, Draisine und Freibädern. Man könne stolz auf eine solch moderne Einrichtung sein. Er versäumte es nicht, darauf hinzuweisen, dass auch die Verbandsgemeinde ihren Beitrag zur Modernisierung der Jugendherberge geleistet habe; nämlich indem sie dafür gesorgt habe, „dass die Mittel fließen konnten“. Landtagsabgeordneter Jochen Hartloff (SPD) sagte politische Unterstützung zu, wenn es um finanzielle Beteiligungen durch Kommunen gehe – wie im vorliegenden Fall. Die gelegentlich geäußerte Ansicht, dass es sich dabei um unerlaubte Beihilfen handele, teile er nicht: „Wir setzen uns für Beteiligungen ein, weil es der Zukunftssicherung und Familienförderung dient.“ Zu Beginn musizierten Schüler der Grundschule am Königsberg.

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