Kusel Wochenendkolumne: Shops und Störche

Karrikatur: Uwe Herrmann
Karrikatur: Uwe Herrmann

Einkaufszentrum: Zeit für neue Wege

Die Verantwortlichen für das künftige Einkaufszentrum in Kusel machen ordentlich Druck. In kürzester Zeit war das ehemalige Areal von Hallen geräumt, am Mittwoch der erste Spatenstich erfolgt. Wenn es so weiter geht, dann könnte es klappen mit einer Eröffnung noch in diesem Jahr, so wie es ursprünglich ins Auge gefasst war. Obwohl die Investoren sich momentan vorsichtiger äußern. Man weiß ja nie, was noch passieren kann.

Es soll ein schmuckes Einkaufszentrum werden mit architektonisch anspruchsvoller Gestaltung und 9000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das Ensemble wertet die Kreisstadt Kusel auf und verleiht ihr einen Hauch Großstadtatmosphäre.

Was aber so gar nicht zu diesem 20-Millionen-Projekt passt, ist der Weg dorthin. Die Industriestraße ist in einem erbärmlichen Zustand. Seit Jahren gammelt diese Straße vor sich hin, und für jeden Kunden, der in den Geschäften entlang dieser Straße seine Einkäufe macht, ist die Strecke eine Zumutung. Wenn dieses große Gewerbegebiet bald um ein modernes Einkaufszentrum reicher sein wird, dann sollte man von Seiten der Stadt auch alles daran setzen, diese Holperstraße in einen Zustand zu versetzen, der eines modernen Gewerbegebietes (und einer Kreisstadt) würdig ist.

Es wird höchste Zeit, dass sich da etwas tut. Das Einkaufszentrum kann das Aushängeschild für das Gewerbegebiet werden. Um dorthin zu gelangen, braucht es auch eine adäquate Zufahrt.

Störche: Heißer Platz für ein Heim aus Stroh

Was wissen Störche über Strom? Nichts. Sie haben wohl auch nicht einmal eine Ahnung davon, wie gefährlich Strom werden kann. Störche bauen ihr Nest möglichst hoch, auf Dachfirsten, Schornsteinen, und ab und an darf es auch mal ein Strommast sein. So wie der in Theisbergstegen, den ein Storchenpaar einst als Heimstatt für sich auserkoren hatte. Von hoch oben hat Storch die beste Übersicht, und von dort startet Storch halt auch am besten zu einem Flug.

Am Mittwoch aber geriet das Storchenheim in Brand. Ein Kurzschluss soll’s gewesen sein, der das Geflecht entflammte. Zu Schaden kam kein Vogel. Das Nest war unbewohnt.

Nun, da die Überreste vom Mast entfernt sind, ist wieder Platz für ein Nest, und irgendein Storch könnte wieder mit dem Bau beginnen. Ein wahrlich heißer Platz ist das für ein Heim aus Stroh.

Störche wissen eben nicht, wie gefährlich es einmal werden kann. Stellt sich womöglich die Frage, ob sich eine Möglichkeit finden lässt, Störche davor zu bewahren, einen solch gefährlichen Wohnplatz auszuwählen.

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