Kusel „Wer da sucht, der findet“

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Orts-Check: Museen, idyllische Wanderwege, enge Gassen, alte Gebäude und Orte der Entspannung. Die Stadt Lauterecken hat einiges zu bieten. Doch sind all die Orte für einen Fremden leicht zu finden? Ein Ausflug in die Veldenzstadt.

Lauterecken. Montagvormittag, 10.38 Uhr. Die Regionalbahn aus Kaiserslautern fährt im Lauterecker Bahnhof ein. Es ist ein mehr oder weniger spontaner Ausflug in die Veldenzstadt, um sich an den Sehenswürdigkeiten zu erfreuen und vielleicht einige Stunden lang Abstand vom Alltag zu bekommen. Im Gepäck befinden sich lediglich Schreibblock und Kugelschreiber. Vom Startpunkt am Bahnhof möchte ich unter anderem zum Veldenz-Wanderweg, zum Veldenzschloss und zur Roseninsel. Mit dabei ist Fotograf Markus Hoffmann, der das Programm gleich um einen weiteren Punkt ergänzt: „Ich brauche ein neues T-Shirt.“ Doch bevor wir unseren Rundgang durch die Veldenzstadt starten, meldet sich meine Blase. Zum Glück befinden sich am Bahnhof öffentliche Toiletten, die laut Hinweisschild ab 6 Uhr geöffnet sind. Oder besser: geöffnet sein sollten! Sowohl Damen- als auch Herrentoilette sind verschlossen. Dann eben doch noch etwas ausharren. Einen ersten kurzen Stopp legen wir bereits nach wenigen hundert Metern an der Ecke Bahnhofs- und Hauptstraße ein. An einem großen Wegweiser sind ein Großteil unserer Ziele vermerkt: Stadtmitte, 0,2 Kilometer, und die Symbole für die Wander- und Radwege. Auffällig, dass neben dem Wegweiser auch ein Automat für Fahrradschläuche aufgebaut ist. Gute Idee – und ein geschickt gewählter Standort! Kommen doch zahlreiche Radfahrer an der Schlauchstation vorbei. Theoretisch würden Radfahrer oder Wanderer, die sich unterwegs verletzt haben, auf der Suche nach einem Arzt oder einer Apotheke in der Veldenzstadt schnell fündig: Zwei Ärzte sind in der Schulstraße, und die Schloss-Apotheke in der Hauptstraße zu finden. Dann halten wir mal Ausschau nach einem Geschäft, in dem es Herren-T-Shirts zu kaufen gibt. „Ich glaube, da finde ich nichts“, sagt mein Begleiter, als wir an einem Modegeschäft für Frauen in der Hauptstraße vorbeimarschieren. Auch auf unserem weiteren Weg bleibt die Suche erfolglos – wenngleich man eingestehen muss, dass unser Fotograf sich nicht bei einem Textildiscounter neu einkleiden wollte. Nach einem kurzen Halt bei der Bank – Fremde müssen vom Bahnhof aus nur wenige Minuten Fußmarsch in Kauf nehmen, um einen Geldautomaten zu finden – geht es weiter in Richtung Veldenzschloss, dass sich nur wenige Meter weiter befindet. Führungen werden laut Internetseite der Stadt nach Vereinbarung durchgeführt. Einen Ort der Entspannung finden wir nahe der Lauter mit der Roseninsel. Das Gras ist gemäht, zahlreiche Bänke laden zum Verweilen und Abschalten ein. Am Sombernon-Denkmal machen die Enten vor, wie es geht. Die Mülleimer sind geleert, es liegen keine Abfälle auf dem Platz. Sehr vorbildlich! Dennoch wäre vielleicht ein Tisch zu den Bankgruppen eine Idee, um den Aufenthalt auf der Roseninsel noch schöner zu gestalten. Auf dem Rückweg durch die Schlossgasse in Richtung Hauptstraße passieren wir den Veldenzbrunnen. Unser letztes Ziel ist der Veldenz-Wanderweg. Bereits auf der Glanbrücke gegenüber der Polizeiinspektion sind uns Symbolschilder mit der Aufschrift „Zubringerweg“ aufgefallen und auch an mehreren Straßenlaternen weisen die kleinen Symbole den Weg zum Wanderweg hin. Wenn da nur der Anstieg in der Karl-Keller-Straße nicht wäre. Aber geübte Wanderer freuen sich sicher mehr über das abwechslungsreiche Panorama als mein Fotograf, der den Anstieg nur mit „ich bin mir sicher, dass wir schon da sind“ kommentiert. Zum Abschluss hat er sich definitiv eine kurze Kaffeepause im Stadtcafé verdient, wo auch die Toiletten geöffnet sind. Zum Glück. Zur Mittagszeit öffnet auch das Eiscafé in der Bahnhofstraße seine Pforten – Besucher sollten also in jedem Fall fündig werden. Unterm Strich, sind wir uns einig, trifft das Bibelzitat, „Wer da sucht, der findet“ in Lauterecken definitiv zu. Mal abgesehen vom Wunsch, ein neues Herren-T-Shirt zu kaufen. Für die Planung eines Trips nach Lauterecken stehen auf der Internetseite, wie sich später herausstellt, auch Stadtpläne mit einem Vorschlag für eine kleine Stadtführung bereit. Doch auch Kurzentschlossene finden sich sicher zurecht.

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