Kusel Via Kreisel zum Gewerbegebiet

Das geplante Gewerbegebiet Schellweiler/Ehweiler könnte über einen doppelspurigen Kreisel an die B 420 und die Autobahnabfahrt angeschlossen werden. Eine Voruntersuchung dazu hat das Ingenieurbüro Obermeyer angestellt. Ein Mitarbeiter hat das Ergebnis in der vergangenen Woche im Hauptausschuss der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan vorgestellt.

Der Plan sieht vor, dass der zweispurige Kreisel zwischen Bledesbach und Konken an der B 420 im Bereich der Autobahnauffahrt Richtung Trier entsteht. Über eine gesonderte Straße (Bypass) wird das Gewerbegebiet angeschlossen, je zweispurig sind die Zufahrten von der A 62, der B 420 aus Konken und aus Kusel sowie aus dem Gewerbegebiet gestaltet. Der Anschluss der L 360 aus Schellweiler solle dann abgehängt werden, der gesamte Verkehr aus Richtung Schellweiler durch das Gewerbegebiet und über den Kreisel laufen. Der geplante Fahrradweg entlang der B 420 soll zum Gewerbegebiet führen. Die Leistungsfähigkeitsberechnung für die geplante Verkehrsanlage basiert auf einer Verkehrserhebung aus dem Oktober 2017. Zu diesem realen Wert komme noch ein geschätzter hinzu – der des Verkehrs aus dem Gewerbegebiet – ,der allerdings großzügig angenommen worden sei, erklärte Ingenieur Sascha Baron. Mit von allen Seiten gut ein- und abfließendem Verkehr zeige sich diese Berechnung in der Morgenspitze. Im Feierabendverkehr aber könnten bis zu 30,5 Sekunden Wartezeit auf dem Stück aus dem Gewerbegebiet entstehen. Für den Verkehrsplaner ist dies allerdings kein Grund, an der Machbarkeit dieser Lösung zu zweifeln. „Es wird schon eine wuchtige Anlage, aber es funktioniert, nach dem was man anhand von Daten und Berechnungen sagen kann“, erklärte er. Anders sahen dies einige Ausschussmitglieder, allen voran Christian Hennemann (CDU). Täglich fahre er dort vorbei und könne sich nicht vorstellen, wie der Verkehr durch einen solchen Kreisel fließen solle. Die Fahrer, die von der Autobahn in den Kreisel einführen, um zwei Ausfahrten weiter auf die B 420 Richtung Kusel einzubiegen, würden die innere Spur nicht benutzen, dadurch die Ausfahrt für jene, die aus dem Gewerbegebiet kämen, unmöglich machen. „Es kommt dann alles auf einen Punkt, was bisher 400 Meter entzerrt ist“, bemängelte er. Als technisch machbar bezeichnete Bürgermeister Stefan Spitzer den Plan und begrüßte vor allem die gesonderte Straße zum Gewerbegebiet. „Die Verkehrsanbindung ist für ein Gewerbegebiet von entscheidender Bedeutung, es ist mit der wichtigste Standortfaktor“, erklärte er im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Deshalb solle eine gute Verkehrsanbindung, möglichst an die Autobahn, vor weiteren Planungen angegangen werden. Er sei zuversichtlich, dass ein Kreisverkehr funktionieren werde. Im Jahr 2015 war in den Gesprächen über das Gewerbegebiet Schellweiler noch von einer Anbindung über die Landstraße ausgegangen worden. Dies sei die schlechtere Alternative, verdeutlichte der Planer: Der zusätzliche Verkehr müsse dann über die gefährliche Ausfahrt auf die B 420. Der Umweg sei auch gerade für lange Laster ungünstig. Ein Kreisel sei an dieser Stelle wegen der zweiten Ausfahrt von Bledesbach kaum zu realisieren. Ein alternativer Standort für den Kreisel könne westlich versetzt zur B 420 sein. Dort könne der Kreisel gebaut und erst dann an die Bundesstraße angeschlossen werden, was Behinderungen durch die Baumaßnahmen einschränken würde. Allerdings gehe so Gelände vom Gewerbegebiet verloren und die Straßen- sowie die Bypassführung wären schwieriger. Planer sowie Bürgermeister betonten, dass noch kein ausgearbeiteter Plan vorliege. Es sei sowieso nötig, den Landesbetrieb Mobilität (LBM ) von der favorisierten Variante zu überzeugen, und die Kostenbeteiligung von Bund und Land zu klären. Bei einer Enthaltung empfiehlt der Hauptausschuss dem heute tagenden Verbandsgemeinderat, den Kreiselbau weiter zu verfolgen und Verhandlungen über die Kostenbeteiligung aufzunehmen.

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