Rheinpfalz Verein „Krankenhaus Ruanda“ löst sich auf

Der 1989 gegründete Verein „Krankenhaus Ruanda“ wird aufgelöst. Das wurde jetzt auf einer außerordentlichen Generalversammlung einstimmig beschlossen. Das Präsidium fühlte sich mit den bürokratischen Verpflichtungen neben den Hilfsprojekten überfordert. Die Arbeit im ruandischen Ruli geht aber weiter – nur anders organisiert.

Alle rund 360 Vereinsangehörigen verlieren zum 31. Dezember 2018 (es ist eine einjährige Liquidation vorgeschrieben) automatisch ihre Mitgliedschaft, können dann aber als „Freundeskreis Krankenhaus Ruanda“ weiter tätig sein. „Dieser Freundeskreis ist kein Verein, sondern nur ein lockerer Zusammenschluss von Aktiven“, erläutert die letzte Präsidentin von „Krankenhaus Ruanda“, Erika Hauß-Delker. 2005 hat sie mit Ehemann Rolf Delker, Inhaber der gleichnamigen Optiker-Läden mit Hauptsitz in Eisenberg, begonnen, eine Augenabteilung in der Klinik aufzubauen. Alles Administrative wird fortan vom Verein „Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda“ erledigt, in dessen Vorstand die 62-Jährige sitzt. „Mit diesem Verein kooperieren wir schon von Anfang an. Von den Koordinationsbüros in Mainz und Kigali wurden beispielsweise unsere Bauvorhaben und Geldflüsse in Ruanda überwacht, aber wir wurden auch bei Arbeitseinsätzen vor Ort unterstützt“, erzählt Hauß-Delker. Dass man sich nun der von der Landesregierung unterstützten, 1982 unter Ministerpräsident Bernhard Vogel ins Leben gerufenen Organisation formal anschließt, hänge mit der enormen Belastung zusammen, die die Führung eines Vereins mit sich bringe, so die Optikerin, die heute in Ludwigshafen lebt. Zu bewältigen seien unter anderem Buchhaltung, Jahresabschluss, Finanzverwaltung, Versammlungen, Ausstellen und Versenden von Spendenbescheinigungen, tägliche Korrespondenz und Telefonate. „Das alles ist neben der Umsetzung und der Kontrolle von Projekten in Ruli und Kontaktpflege vor Ort ehrenamtlich nicht mehr machbar“, sagt Hauß-Delker. Nach sechs Jahren hatte das Präsidium Nachfolger gesucht. „Wir hatten das Anliegen bei zwei außerordentlichen Generalversammlungen erfolglos auf der Tagesordnung“, berichtet die 62-Jährige. Es sei niemand bereit gewesen, den großen zeitlichen Aufwand und die Verantwortung zu übernehmen.

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