Rheinpfalz Tempo selbst messen

Der Ortsgemeinderat wünscht, dass nun schärfer gegen Schnellfahrer in Breitenbach vorgegangen wird.
Der Ortsgemeinderat wünscht, dass nun schärfer gegen Schnellfahrer in Breitenbach vorgegangen wird.

Einmütig hat der Ortsgemeinderat Breitenbach am Mittwoch dem Forstwirtschaftsplan 2018 zugestimmt. Ebenso waren sich alle einig, einen Brief an Bürgermeister und Rat der VG Oberes Glantal zu schreiben mit der Bitte, den fließenden Verkehr zu überwachen.

Gute Nachrichten präsentierte Werner Schramm, Revierförster beim Forstamt Kusel: Demnach erwirtschaftet der Forst im laufenden Jahr einen Überschuss von 2900 Euro. Geplant waren nur 1200 Euro. Geschlagen worden sei das Holz vor allem oberhalb der Labach, unterhalb der Gemarkung Hasensprung und auf der Fläche der Versuchsanstalt. Außerdem habe der Forst Bäume auf Arealen wie am Sportplatz oder am Schützenhaus gesichert oder entfernt. Nach Angaben des Revierförsters sind in den zurückliegenden Monaten nur 653 der erlaubten 970 Festmeter Holz eingeschlagen worden. Als Grund nannte Schramm, dass „wir Vorräte aufbauen wollen“. Außerdem sei die Nachfrage nach Holz zurückgegangen, was nicht zuletzt an den gesunkenen Öl- und Gaspreisen liege. Im kommenden Jahr sollen 405 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Ziel sei „eine schwarze Null“, sagte Schramm. Er rechnet mit Ausgaben in Höhe von 29.200 Euro und mit Einnahmen von 30.600 Euro; der Überschuss liege bei 1400 Euro. Auf Nachfrage informierte Schramm, dass auch im Breitenbacher Wald insbesondere ältere Bäume vom Eichensterben bedroht seien. Allerdings kämen dort Ahornbäume nach, so dass sich der Verlust in Grenzen halte. Unter der Trockenheit und dem späten Frost hätten Buchen und Eichen leicht gelitten. In Orts- und Durchgangstraßen werde häufig zu schnell gefahren. In Bambergerhof, wo 50 Kilometer pro Stunde erlaubt seien, sei ein Autofahrer mit Tempo 120 erwischt worden. Die Polizei jedoch habe keine Unfallschwerpunkte in der Gemeinde ausgemacht und sehe keine Notwendigkeit, regelmäßig die Geschwindigkeit zu prüfen, sagte Ortsbürgermeister Jürgen Knapp. Bei einer Messaktion in Bambergerhof am späten Vormittag „mit einem nicht zu übersehenden Gerät“ seien kaum Verkehrssünder aufgefallen, merkte er süffisant an. Bei ihrer jetzigen Größe habe die VG das Recht, selbst den fließenden Verkehr zu kontrollieren. Sicher müssten Personal und Gerät gekauft werden. „Für die Verbandsgemeinde würden die Ausgaben jedoch durch die Einnahmen gedeckt“, fand Knapp. Einig waren sich die Ratsmitglieder, dass die Verkehrskontrolle „keine Abzocke“ werden dürfe. Joachim Ellmer kritisierte einmal mehr, dass in engen Nebenstraße Knöllchen an Autos gehängt würden, die auf dem Bürgersteigrand parkten. „Wenn alle Fahrzeuge auf der Straße stehen, kommen Feuerwehr oder Krankenwagen nicht mehr durch“, kommentierte er. Natürlich sollte der Gehweg für Leute mit Kinderwagen oder Rollator passierbar bleiben. Die Firma, die derzeit die Gräber auf dem Friedhof Breitenbach aushebt, kann ihre Preise um zehn Prozent erhöhen. Auch diesem Ansinnen stimmte der Rat zu. Schließlich seien die Gebühren in den vergangenen fünf Jahren konstant geblieben – und Alternativen nicht in Aussicht, bemerkte Knapp. Die vier Ganztagsplätze, die der Kindergarten ab Januar zusätzlich anbietet, werden bald schon nicht mehr ausreichen. Knapp wird bei der Kreisverwaltung nachsuchen, die Anzahl im Laufe des Jahres weiter zu erhöhen. Ein eventuelles Kapazitätsproblem sah er bei der Essenszubereitung. Der im Mai avisierte Projektsteckbrief für den Antrag auf Fördergelder aus dem Leader-Programm werde nun von der Verwaltung in Zusammenarbeit mit den acht betroffenen Ortsbürgermeistern unter dem Titel „Begehbares Geschichtsbuch“ für zwei neue Wege erarbeitet. Das Bergmannsbauernmuseum und der geplante Dorfplatz Labach sollen eingebunden werden. Ein Arbeitskreis in Breitenbach soll laut Knapp Anfang 2018 gegründet werden.

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