Rheinpfalz „Sport mit dem Hund meiden“

„Hunde bei Hitze im Auto zu lassen, ist eine Katastrophe“, sagt Tierheimleiterin Anne Knauber.
»Hunde bei Hitze im Auto zu lassen, ist eine Katastrophe«, sagt Tierheimleiterin Anne Knauber.

«Kaiserslautern.» Die warme Witterung macht nicht nur Menschen zu schaffen, auch Tiere leiden unter der Hitze. Andreas Sebald hat mit der Leiterin des Kaiserslauterer Tierheims, Anne Knauber, gesprochen. Die Tierärztin empfiehlt, Hunden und Katzen die Möglichkeit zu geben, sich oft abzukühlen, auf Sport zu verzichten und sie vor allem niemals bei Hitze in Autos zurückzulassen.

Frau Knauber, schwitzen eigentlich Hunde und Katzen auch?

Begrenzt. Hunde haben an den Pfoten Schweißdrüsen, außerdem verschaffen sie sich durchs Hecheln Kühlung. Aber Hunde schwitzen nicht in einem solchen Maße, wie das bei Menschen der Fall ist. Wie steht es bei Katzen? Die schwitzen auch nicht, das ist das gleiche Problem. Die verschaffen sich dann auf andere Weise Abkühlung. Was kann man als Hunde- oder Katzenhalter tun? Die Tiere sollten vor allem mal Zugang zu Wasser haben. Das ist ganz wichtig. Im häuslichen Bereich können sich die Tiere ihren Wohlfühlbereich auch selbst wählen. Katzen stammen ja ursprünglich von Wüstentieren ab, es kann also auch mal sein, dass die sich mit Absicht eine Zeit lang in die Sonne legen. Hunde machen das auch ab und zu. Allerdings legen die sich dann später auch gern wieder beispielsweise auf kühle Fliesen oder Parkett. Wichtig ist, dass die Tiere die Möglichkeit haben, sich Abkühlung zu verschaffen. Bei Hunden, die im Auto, wenn auch nur kurz, zurück gelassen werden, ist das nicht so einfach … Das ist eine Katastrophe. Das geht unheimlich schnell, dass die Tiere da überhitzen. Das sollte man überhaupt nicht machen. Im Internet finden sich Tabellen, auf denen man ablesen kann, wie schnell die Temperaturen in Autos hochgehen. Das geht rasend schnell. Was empfehlen Sie beim täglichen Umgang mit Tieren? Mit Hunden, vor allem mit älteren, sollte man das Spazierengehen auf den frühen Morgen oder den Abend verlegen. Nicht in der prallen Mittagssonne. Auch sollte man sportliche Aktivitäten mit Hunden meiden, also nicht unbedingt joggen gehen oder Radfahren. Die Hunde haben ja, insbesondere wenn sie neben einem Rad herlaufen, eine ganz andere Belastung als der Mensch. Wir setzen bei uns im Tierheim, wenn es sehr heiß ist, auch das Gassi gehen aus. Die Leute beschäftigen sich dann mit den Hunden im Schatten. Merken die Tiere überhaupt, dass sie überhitzen? Im normalen Umfeld, wenn das Tier die Möglichkeit hat, in den Schatten zu gehen, schon. Aber beim Sport kann es passieren, dass der Hund sich überlastet, ohne es zu merken. Wie merkt man, dass ein Hund überhitzt ist? Zeichen können unruhiges Umherlaufen oder extremes Hecheln sein, ein anderes Zeichen ist Erbrechen. Man muss auch beachten, was vorher mit dem Tier gemacht worden ist. Hat es sich viel bewegt in der Hitze? Die Halter kennen ja ihre Tiere und merken, wenn etwas nicht stimmt. Welche Sofortmaßnahmen können Hundehalter ergreifen, wenn ein Hund überhitzt? Kühlen ist wichtig. Es gibt spezielle Kühlmatten für Hunde, aber es hilft auch, dem Hund ein feuchtes T-Shirt anzuziehen. Das Wasser sollte aber nicht eiskalt gewesen sein, es soll langsam runtergekühlt werden. Also auch nicht den Hund mit eiskaltem Wasser abspritzen. Ein feuchtes Tuch kann auch helfen und natürlich trinken. Und dann: ab zum Tierarzt. Kommt das öfter vor, dass Hunde überhitzen? Es gibt immer mal wieder Fälle. Ich kann mich erinnern, dass ich einmal einen Hund hatte, der hatte viel Fußball mit Menschen gespielt und war dadurch sehr überhitzt. Man muss bedenken, dass die Hunde ja sehr viel mehr laufen bei einem solchen Spiel.

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