Kusel Redaktion vor Ort in Thallichtenberg

Dieses Gebäude will die Ortsgemeinde erwerben. Das Gelände könnte für eine Wendemöglichkeit und eine Bushaltestelle dienen.
Dieses Gebäude will die Ortsgemeinde erwerben. Das Gelände könnte für eine Wendemöglichkeit und eine Bushaltestelle dienen.

«Thallichtenberg». Eine kleine, aber illustre Runde fand sich bei der gestrigen „Redaktion vor Ort“ in Thallichtenberg. Rund zehn Besucher plauderten und diskutierten unter anderem über aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde.

Einer der ersten Besucher am RHEINPFALZ-Stand war Hans Fries, der auch gleich etwas zum Burgfrühling auf Burg Lichtenberg loswerden wollte, der am vergangenen Wochenende mit nicht gerade idealen Witterungsbedingungen zu kämpfen hatte. „Das Angebot und das Programm waren wieder gut, da kann ich mich nicht beschweren“, sagte Fries, schob dann gleich noch ein „Aber“ hinterher: „Es hat ja zwischendurch auch immer mal geregnet, und da hätte ich mir gewünscht, dass die Veranstalter statt ein paar Schirmen ein Zelt oder ein paar Pavillons aufgebaut hätten.“

Wendeplatz für Busse und Lastwagen

Doch der Burgfrühling war nicht das einzige Thema, das Fries mitgebracht hatte. „Was passiert denn eigentlich mit dem Haus da unten?“, fragte er Ortsbürgermeister Heinz Süssel mit einem Fingerzeig in Richtung eines maroden Bauernhauses. „Momentan sind wir dabei zu prüfen, ob die Gemeinde das Haus übernehmen kann“, erklärte der Ortsbürgermeister und fügte hinzu: „Wir könnten uns vorstellen, das Haus abzureißen und einen Wendeplatz für Busse und Lastwagen anzulegen, die momentan nur mit viel Mühe im Ort wenden können. Der Eigentümer wäre auch bereit, uns das Gebäude zum symbolischen Preis von einem Euro zu verkaufen.“ Eine Unterstützungszusage vom Kreis habe man bereits, und ein Antrag auf Mittel aus dem Investitionsstock sei auch bereits gestellt. „Jetzt müssen wir aber abwarten, bis da eine Entscheidung vorliegt. Sollte die positiv ausfallen, wird sich der Gemeinderat noch einmal damit beschäftigen“, erklärte Süssel, der über die Kosten des geplanten Projektes noch nichts sagen wollte.

Dürftiges Mobilfunknetz

Ein Thema wurde gleich von mehreren Besuchern angesprochen: das überaus dürftige Mobilfunknetz in Thallichtenberg. „Der Empfang ist hier gleich null. Der neue Landrat hatte versprochen, dass da ,demnächst’ etwas passieren soll – allerdings bin ich mittlerweile in einem Alter, wo ich mich frage, ob ich das noch erlebe“, scherzte beispielsweise Dieter Müller. Dazu berichtete Süssel, dass sich die Telekom vor rund einem Vierteljahr bei ihm gemeldet und nachgefragt habe, ob man den Mast auf dem Niederberg, der einst für den Fernsehempfang errichtet worden sei, als Handymast nutzen könne – „oder ob wir vielleicht einen anderen, besseren Standort wüssten“. Doch was im ersten Moment positiv klang, relativierte der Ortsbürgermeister gleich wieder: „Aber die Anfrage allein heißt noch lange nicht, dass da auch wirklich was passiert.“ Doch der rüstige Dieter Müller, der allerlei interessante Geschichten berichten konnte – zum Beispiel von einer alten Goldmünze, die einst hier gefunden wurde, oder von einem römischen Bad, das dort vor langer Zeit existiert haben soll –, hatte auch lobende Worte im Gepäck. Der passionierte Wanderer zeigte sich erfreut über die vielen Wanderwege im Landkreis. „Für die Wanderer wird schon viel gemacht, da kann man absolut nichts sagen.“ Einen kleinen Kritikpunkt hatte er dann aber doch anzubringen: „Nur die Beschilderung hier im Ort könnte etwas besser sein.“

Anregung und Kritik

Eine kleine Anregung hatte Ursula Dingert im Gepäck: „Ich würde mir wünschen, dass ab und an ein Kochrezept in der Zeitung stehen würde. Man könnte doch zum Beispiel einmal im Monat ein Rezept mit saisonalen Lebensmitteln veröffentlichen“, schlug sie vor. Etwas kritischer waren die Worte von Hermann Zipf, der sich weniger Berichterstattung „aus der Region“ wünschte, sich stattdessen für noch mehr Nachrichten aus den einzelnen Orten im Kreis Kusel aussprach. Einen ganz konkreten Fall sprach Gerd Köbrich an. „Beim Haus Sauvage habt ihr viel zu viel über die Gegner des Abrisses berichtet“, kritisierte er, räumte aber gleich ein: „Vielleicht habe ich das auch nur so wahrgenommen, weil ich für den Abriss war.“ Und er ergänzte noch: „Schön, dass ihr an dem Thema dranbleibt und schaut, ob das Haus wirklich richtig renoviert wird.“

Stromausfälle häufen sich

Jürgen Herz („Ich finde das gut, dass die RHEINPFALZ in die Orte geht – wann seid Ihr das nächste Mal in Pfeffelbach?“) war eigens aus Pfeffelbach gekommen, um das Thema Stromausfälle anzusprechen, die sich in seiner Heimatgemeinde wie auch in Thallichtenberg zuletzt gehäuft hätten. Heinz Süssel dazu: „Für Bäume, die auf eine Stromleitung fallen, kann der Ortsbürgermeister nichts.“ Und auch nicht dafür, dass vergleichsweise wenige Bürger zur „Redaktion vor Ort“ kamen: „Das ist richtig schade“, sagte Süssel fast schon entschuldigend. Aber er beobachte schon länger, dass immer weniger Menschen am gesellschaftlichen Leben teilnähmen. „Das merkt man bei Vereinen ebenso wie beim Gemeinderat.“ Immerhin: Margot Biehl versüßte die Runde für alle mit einem selbst gebackenen Kuchen, den sie mitgebracht hatte.

Dennis Bachmann (rechts) im Gespräch mit Dieter Müller.
Dennis Bachmann (rechts) im Gespräch mit Dieter Müller.
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