Kusel Pro-Seniore-Heim Lauterecken: „Die Feuchtigkeit muss raus“

Sobald die Genehmigung für die Statik des Gebälks vorliegt, rücken die Zimmermänner und Dachdecker an.
Sobald die Genehmigung für die Statik des Gebälks vorliegt, rücken die Zimmermänner und Dachdecker an.

Nach dem Brand Anfang Juni im Alten- und Pflegeheim Pro Seniore in Lauterecken geht es in kleinen Schritten voran. Das Wichtigste vor dem nächsten Schritt: „Die Feuchtigkeit muss raus aus den Räumen“, betont Pro-Seniore-Pressesprecher Peter Müller.

Wie lange es noch dauert, bis die Räumlichkeiten völlig trocken sind, ist nicht genau zu sagen. Zurzeit laufen die Trocknungsmaschinen im Haus. „Das sind richtig dicke Dinger“, sagt Müller, „die laufen Tag und Nacht.“ Man müsse schon noch von einigen Wochen ausgehen, bis das Gebäude trocken ist. Dann würden Wände und Böden von Fachleuten begutachtet in Bezug auf Rissbildung im Putz oder Verwerfungen beim Fußbodenbelag. Es wird eine Menge zu tun geben im Inneren, bis Brand- und Wasserschäden beseitigt und das Haus wieder bewohnbar sein wird. Für Müller ist klar: „Auf jeden Fall werden wir am Ende ein grundsaniertes Haus haben.“

Abdeckung nur ein Provisorium

Der erste wichtige Schritt ist bereits getan und abgeschlossen: die Abdichtung des Daches. Seit drei Wochen seien die Arbeiten beendet, so dass von oben kein Regen mehr eindringen kann. Freilich ist die Abdeckung nur ein Provisorium, bis ein neues Dach aufgeschlagen wird. Allerdings wird das noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Zuerst einmal war notwendig, eine neue statische Berechnung anzufertigen. Das ist zwischenzeitlich geschehen. Die neue Statik liege den Behörden mittlerweile zur Genehmigung vor. Auch die Aufträge an die Dachdecker sind laut Müller „in der Mache“. Die Unternehmen würden die Teile nach den genehmigten Planunterlagen in ihren Betrieben vorfertigen und an Ort und Stelle das Gebälk aufschlagen, erläutert Müller die weitere Vorgehensweise. In der vergangenen Woche hat die Pro-Seniore-Hausleiterin Erika Zapp ihr Büro in Lauterecken wieder bezogen. „Die Bürotätigkeiten werden seither von hier aus erledigt, und damit stehen auch für die Angehörigen der Bewohner wieder Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung“, teilt Müller mit.

Sachverständige sollen Brandursache ermitteln

Was Anfang Juni zum Brand in dem Haus geführt hat, weiß der Pressesprecher noch nicht. Damals teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann. Sachverständige wurden beauftragt, die Brandursache zu ermitteln. Der Schaden, den das Feuer und die Löscharbeiten verursachten, bewegt sich laut Müller im siebenstelligen Euro-Bereich. Wie berichtet, war am Morgen des 6. Juni in dem Seniorenheim ein Brand ausgebrochen. Der Dachstuhl stand in Flammen. Die etwa 30 Mitarbeiter reagierten sofort und begannen mit der Evakuierung des Gebäudes, in dem sich zu diesem Zeitpunkt mehr als 130 Bewohner aufhielten. Die Rettungsaktion, an der sich auch Feuerwehrkräfte beteiligten, verlief reibungslos, alle Senioren wurden gerettet und blieben unversehrt. Sie wurden im Laufe des Tages in anderen Einrichtungen untergebracht. Bis dahin wurden sie im nahegelegenen Turnerheim verpflegt und medizinisch betreut. Etwa 200 Rettungskräfte von Feuerwehr und Sanitätsdiensten waren an diesem Tag im Einsatz.

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