Kreis Kusel Party mit positiver Energie

Infected Rain mit Sängerin Elena Cataraga.
Infected Rain mit Sängerin Elena Cataraga.

Eine Metal-Band aus Moldawien ist auf dem Vormarsch um die Lautrer Genre-Fans mit ihrem Sound zu „infizieren“. Gemeint sind die Herren und die Dame von Infected Rain, die sich heute im Kaiserslauterer Irish House die Ehre geben. RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Katharina Kovalkov sprach vorab mit Frontfrau Elena Cataraga.

Frau Cataraga, erzählen Sie ein wenig über Ihre Wurzeln: Kommen Sie aus einer musikalischen Familie? Wo haben Sie Ihre ersten musikalischen Erfahrungen gemacht?

Ich komme nicht aus einer musikalischen Familie und hatte vor der Band Infected Rain keine musikalischen Erfahrungen. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass die Bühne mich ruft. Seit ich klein war, musste ich auftreten. Ich habe viele Sportarten und Tänze ausprobiert. Wann haben Sie erkannt, dass die Musik Ihr Weg ist? Und wann und wie haben Sie die Jungs getroffen? Das habe ich seit der allerersten Show gemerkt. Ich war sofort begeistert von dem unbeschreiblichen Gefühl, das nur die Bühne dir geben kann. Ich war viel mit Musikern zusammen, weil ich zu vielen Shows ging – meistens lokal. Hier traf ich auch die Jungs. Wir wurden Freunde und verbrachten viel Zeit miteinander. In Ihrer Kurzbiografie auf der Band-Homepage schreiben Sie, dass Musik Ihr Leben gerettet habe. Wie das? Die Musik wurde zu meiner persönlichen Therapie. Ich kann durch meine Musik sprechen, und das ist wirklich wichtig, weil wir unsere Emotionen irgendwie herausbekommen müssen. Andernfalls, wenn wir nie über unsere Gefühle sprechen, könnten die Konsequenzen tödlich sein. In diesem Jahr feiert die Band ihren zehnten Geburtstag. Können Sie sich noch an den ersten Gig erinnern? Ich erinnere mich sehr gut daran. Es war am 3. August 2008. Wir haben eine Slayer-Tribute-Show gespielt und neben Slayer-Covern ein paar von unseren eigenen eingestreut. Es war beängstigend, hat aber eine Menge Spaß gemacht. Seitdem haben wir viel an uns gearbeitet und versuchen uns mit jeder Show zu verbessern. Je mehr du spielst, desto besser wirst du! Sie sind eine DIY-Band („Do It Yourself“) – also unabhängig und erledigen alles selbst, von der Vermarktung bis hin zur Organisation von Konzerten. Wie schwer ist das? Und warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden? Es ist sehr schwer, denn du bist nicht nur Musiker, sondern auch alles andere. Aber wir tun das nicht freiwillig. Wir hätten sehr gerne einen Manager, der uns hilft, haben nur noch nicht die richtigen Leute gefunden. Es gibt immer noch wenige weiblich angeführte Metal-Bands – leider, muss man sagen. Hatten Sie jemals Probleme, sich als weibliche Frontfrau in dem männerdominierten Metal-Genre zu behaupten? Ich hatte nie irgendwelche Probleme oder Bedenken in dieser Hinsicht. Ich denke, es gibt nicht so viele Frauen in dem Genre, weil es einem vollste Hingabe abverlangt ein Musiker zu sein. Es gibt kein normales Privatleben oder Familie. Die meisten Frauen sind nicht bereit für dieses Opfer, weil sie Haus, Familie und Kinder haben wollen, und daran ist nichts falsch. Es geht um Entscheidungen, die wir treffen und Prioritäten, die wir setzen. Bietet die Musikszene in Moldawien genügend Unterstützung für eine junge, aufstrebende Metal-Band mit Frontfrau? Nein, es ist fast unmöglich an Gigs zu kommen. Es gibt keine Möglichkeiten und keine Orte um zu spielen, obwohl wir jede Menge fleißiger und talentierter Musiker im Land haben. Neben der Musik arbeiten Sie als Tattoo-Model. Inwiefern kommt das der Band zugute? Das Modeln begann weit vor der Band, ich war 19 Jahre alt, als ich mein erstes Fotoshooting hatte. Aber wir alle hatten zu Beginn neben der Musik noch andere Jobs, um als Band zu überleben. Wir haben viel gearbeitet und viel in die Musik investiert. Wie ich bereits sagte: Es ist extrem schwer und fast unmöglich, als Musiker in Moldawien zu überleben. Sie haben 2017 Ihr drittes Album „86“ veröffentlicht. Können Sie etwas über die Themen auf dem Album erzählen und inwiefern sie sich als Musiker von den vorherigen zwei Alben weiterentwickelt haben? Dieses Album unterscheidet sich sehr von den anderen. Wir haben einige Änderungen an unserem Aussehen und Sound vorgenommen – wir spielen jetzt auf sieben starken Gitarren. Der Klang wurde komplexer, und wir haben das Gefühl, dass er uns besser repräsentiert. Der Name des Albums ist vom amerikanischen Sprichwort „to be 86ed“ abgeleitet, also etwas loswerden, jemanden auswerfen oder den Dienst verweigern. Eine der vielen Stationen Ihrer Tour ist Deutschland, wo Sie schon mehrere Gigs hatten. Kaiserslautern besuchen sie zum ersten Mal. Was darf man erwarten? Wir versprechen eine verrückte Party mit vielen Emotionen und positiver Energie. Letzte Frage: Ich habe gelesen, dass Sie ein großer Star-Wars-Fan sind. Wenn Sie ein Charakter aus dem Film sein könnten, wer wäre das? Yoda! (lacht) Konzert Am Freitag, 21. September, 20 Uhr, im Irish House. Special-Guest ist die Extreme-Progressive-Metal-Band Mindpatrol aus Luxemburg. Tickets unter info@kunstgriff-event.de und Abendkasse.

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